Performance-Poetry einer Undergroundlegende

John Giorno – Soundpoems

50:49 Minuten
Dichter und Performer John Giorno zum ZEBRA Poetry Film Festival in Berlin 2008
Der Dichter und Performer John Giorno © imago stock&people
Von John Giorno · 15.07.2023
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• Popliteratur • Vor einigen Jahren hat der Künstler John Giorno seine Soundpoems aus den Jahren 1960 bis 1983 wiederentdeckt. Sie vermitteln das Lebensgefühl der New Yorker Beatnik-Szene und formulieren zugleich eine zupackende Sprach- und Zeitkritik.
Wer sagt, dass eine sich selbst feiernde Pop-Dichtung unpolitisch ist? Lebender Gegenbeweis ist John Giorno, Poet, New Yorker Undergroundlegende und Miterfinder der Performance Poetry. Als Verstärker seines poetischen Eingriffs in die Gesellschaft nutzte er die jeweils aktuellen Massenmedien und Formen der Entertainmentindustrie: Happening, Schallplatte, Telefon, Ausstellung. Vor einigen Jahren entdeckte Giorno seine Soundpoems wieder: technisch forcierte Stimmexperimente, entstanden zwischen 1960 und 1983 im Studio und im Stadtraum New Yorks. Sie sind gleichzeitig Ausdruck des Lebensgefühls einer Szene, Zeitkritik und Zeitgeschichte. Unter Verwendung der Originaltapes übersetzten Gaby Hartel und zeitblom eine Auswahl der Stücke ins Deutsche und in die Atmosphäre unserer Zeit.

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John Giorno – Soundpoems
Von John Giorno
Auswahl und Übersetzung aus dem Amerikanischen: Gaby Hartel
Regie: Gaby Hartel und zeitblom
Mit: Martin Engler, Gaby Hartel, Ela Spalding und Sabin Tambrea
Komposition: zeitblom
Ton: Boris Wilsdorf
Produktion: Deutschlandfunk/SWR 2019
Länge: 50'40

Im Anschluss:
„Give it to me, baby” - Giorno Poetry Systems & more
Von Karl Lippegaus

John Giorno (1936–2019) gilt als Mitbegründer der sog „Performance Poetry“. Er gehörte mit seinem Produktions-Netzwerk „Giorno Poetry Systems“ seit den 1960er Jahren zu den Schlüsselfiguren der subkulturellen Kunst-Szene New Yorks und war Weggefährte u.a. von Andy Warhol, William S. Burroughs, John Ashbery und Laurie Anderson. 2021 wurden seine Erinnerungen „Great Demon Kings“ mit dem American Book Award ausgezeichnet.

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