Ein Organist über die Zukunft der Kirche

Das letzte Register

54:41 Minuten
Nahaufnahme eines Fingers, der eine Taste drückt: Der Organist des Leipziger Gewandhauses, Michael Schönheit, übt am 26.06.2015 für ein Festkonzert auf der restaurierten Orgel der Kirche St. Afra in Meißen (Sachsen).
Matthias Körner hat ein ganzes Berufsleben an den Tasten verbracht (Symbolbild). © picture alliance / ZB / Jan Woitas
Von Étienne Roeder · 16.09.2023
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Ein Leben an der Orgel. Ein Leben für die Musik. Ein Leben im Dienst der katholischen Kirche. Aber was ist das für eine Kirche geworden? Gedanken, Fantasien und Pläne des Organisten Matthias Körner im letzten Jahr seines Berufslebens.
Die Orgel, das ist ein Orchester aus Klangfarben und eine registerreiche Stimme für die Geheimnisse der Musik. Zugleich setzte sie die Machtansprüche der Kirche in Klänge um, lange Zeit angetrieben von der Muskelkraft des Fußvolks an den Blasebälgen.
Matthias Körner hat ein Berufsleben an ihren Tasten verbracht. In seinem letzten Arbeitsjahr als Organist und Chorleiter ist er immer noch nicht fertig damit, die Musik, zum Beispiel von Johann Sebastian Bach, zu ergründen. Sein Abschied vom Dienst in der katholischen Kirche fällt zusammen mit einer Zeit, in dem die Kirche sich verabschiedet von dem, was sie war.

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Woche 12: Abschied

Das letzte Register
Von Étienne Roeder
Regie: der Autor
Mit: Lisa Güldenhaupt, Paula Fürstenberg und dem Autor
Ton: Martin Eichberg
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022
Länge: 54'34

Étienne Roeder, geboren 1983 in Berlin, studierte Kulturanthropologie, Lateinamerikanistik und Portugiesisch. Zeitweilig lebte der Autor von Reportagen und Radiofeatures in Portugal und Kolumbien. 2018 gewann er den Åke Blomström Award. Letzte Features: „Die Maskenmacher“ (Deutschlandfunk Kultur 2020) und "Exit Exil - Fünf Frauenleben in L.A." (Deutschlandfunk 2022)

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