Teil 1: Training des aufrechten Gangs

Volker Brauns Werktage (1/2)

66:14 Minuten
In der Ost-Berliner Erlöserkirche fand im Oktober 1989 eine Veranstaltung statt unter dem Motto: Gegen den Schlaf der Vernunft . Mitwirkende waren Schriftsteller, Autoren, Künstler der DDR, hier am Mikrofon Volker Braun.
Die prä-kapitalistische Zeit. Der erste Band des Arbeitsjournals des DDR-Literaten Volker Braun endet mit dem letzten Tag des Jahres 1989. © imago images / epd / imago stock&people via www.imago-images.de
Nach dem gleichnamigen Roman von Volker Braun · 09.05.2024
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Brauns erster Band (1977–1989) bietet Einblicke in die täglichen Mühen eines Schriftstellers unter Zensur und dokumentiert das Ringen um Worte in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche. Ein Dokument der Suche nach Ausdruck und Freiheit.
Die beiden umfangreichen Bände „Werktage“ Volker Brauns,1977−1989 (Band 1) und 1990−2008 (Band 2), dokumentieren das Tagwerk des Schreibers als Beifang: Sie offenbaren Begleitumstände der Texte; sie künden von den Mühen beim Verfassen und Veröffentlichen, von den Praktiken der Zensur und den Taktiken, ihr zu entgehen; und sie erzählen von missglückten und gelungenen Begegnungen im politischen und privaten Raum, von Träumen und Lektüren sowie öffentlichen Lesungen und Auftritten in einer von gesellschaftlichen Um- und Aufbrüchen geprägten Zeit. Es entsteht: ein Arbeitsjournal in Form einer dreißigjährigen deutsch-deutschen Chronik, abrufbar als Erinnerung eines kollektiven wie individuellen Gedächtnisses.

Teil 1, „Training des aufrechten Gangs“, widmet sich dem Zeitraum 1977−1989, angereichert um Gedichte und Träume; Teil 2, geschrieben nach der „Rückkehr in die Vorzeit“ beginnt 1990 und endet 2008. Hier werden neben den Tagesnotaten Vater- und Mutterspuren aufgenommen und verfolgt, das „Mittagsmahl“ wird bereitet und im unbesetzten Gebiet Schwarzenberg wird nach den Rohstoffen der Utopie gegraben.

Ursendung

Volker Brauns Werktage (1/2)
Nach dem gleichnamigen Roman von Volker Braun
Teil 1: Training des aufrechten Gangs
Textfassung: Kristin Schulz
Regie: Ulrich Lampen
Mit: Sylvester Groth, Corinna Harfouch, Julia Gräfner, Christoph Gawenda und Volker Braun
Interpreten: Dorothea Hemken (Viola), Stefan Stopora (Schlagzeug), Steffen Schleiermacher (Klavier und Celesta)
Musik: Steffen Schleiermacher
Ton: André Lüer, Robert Baldowski und Andreas Stoffels
Schnitt: Steffen Brosig und Olaf Dix
Produktion: MDR / rbb / Deutschlandfunk Kultur 2024
Länge: 66‘08

Teil 2 am 12. Mai 18.30 Uhr im Deutschlandfunk Kultur

Brauns erster Band (1977−1989) bietet Einblicke in die täglichen Mühen eines Schriftstellers unter Zensur und dokumentiert das Ringen um Worte in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche. Ein Dokument der Suche nach Ausdruck und Freiheit.

Volker Braun (*7. Mai 1939 in Dresden), arbeitete nach dem Abitur u.a. als Tagebaumaschinist. Er studierte Philosophie in Leipzig, 1965 holte ihn Helene Weigel an das Berliner Ensemble, wo sein erstes Stück "Die Kipper" inszeniert (und verboten) wurde. Später war er Mitarbeiter am Deutschen Theater, von 1979 bis 1990 am Berliner Ensemble. Braun zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dramatikern und Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Er ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste und erhielt 2000 den Büchner-Preis. Volker Braun lebt als freier Schriftsteller in Berlin und veröffentlicht Theaterstücke, Lyrik, Prosa, Essays und Tagebücher.

Kristin Schulz (*1975 in Jena) ist Autorin, Übersetzerin und Herausgeberin. Sie editierte und kommentierte u.a. Gedichtausgaben von Heiner Müller und Thomas Brasch und ist Leiterin des „Transitraum − Heiner-Müller-Archiv“ der Humboldt-Universität Berlin. Übersetzungen von Jean Genet und Philippe Malone ins Deutsche, Lyrik- und Kinderbuchveröffentlichungen

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