Phantomarbeit
Von Till Müller-Klug
Regie: Alexander Schuhmacher
Mit: Bettina Engelhardt und Boris Aljinovic
Ton: Jean Szymczak
Regieassistenz: Silke Benn
DLR Berlin 2003
Länge: 50'31
Hörspiel über gefakte Arbeit und echte Liebe
Und wenn man sich in der Simulation von Arbeit verliert? © Khosrow Rajab Kordi / EyeEm
Phantomarbeit
52:11 Minuten

• Drama • Er verlässt jeden Morgen das Haus für eine Arbeit, die es nicht mehr gibt. Sie schreibt an einem Roman, der nie entsteht. Ein Liebespaar täuscht sich aufwändig Geschäftigkeit vor, weil ein Leben ohne Aufgabe noch unheimlicher wäre.
Er ist Phantom-Arbeiter und verwendet alle Energie darauf, zumindest seine scheinbare Beschäftigung aufrechtzuerhalten. Dazu sitzt er seinen Acht-Stunden-Tag im Café ab und entdeckt dabei, dass ganz schön viele seiner Spezies angehören. Sie, Schriftstellerin im Kreativitätsstau, arbeitet an einem Phantom: ihrem neuen Romanprojekt. Während sie von einer Stimme träumt, die ihr die zündenden Worte einflüstert, verkümmert der Roman im Dunkel des Bildschirmschoners. Ein Liebespaar – zwei Menschen, die sich misstrauisch gegenübertreten, im freien Fall aus ihren Lebensbahnen stürzen, sich voneinander entfernen und am Ende näher sind als je zuvor.
Till Müller-Klug, geboren 1967, Autor mit Wurzeln in der internationalen Spoken-Word-Szene, promovierte über Nietzsches Theaterprojektionen. Seit 2002 schreibt und realisiert er Hörspiele wie „Europa, eine Plagiate-Saga“ (WDR 2012, Hörspiel des Monats Februar), „Sprachlabor Babylon“ (WDR 2012, Kurd-Laßwitz-Preis) und „Ich als Großprojekt“ (WDR 2015, Hörspiel des Monats März) sowie Theaterstücke und -projekte, u.a. an den Berliner Sophiensaelen oder für das Schauspiel Leipzig. Er ist Gründungsmitglied der Performancegruppe Interrobang.