Klangkunst über ein Land im Umbruch

Losing Mongolia

52:51 Minuten
Munkhbayar Naran, ein Nomade aus der Wüste Gobi, mit zwei Kamelen und Zelten im Hintergrund.
Die Kamele von Munkhbayar Naran, einem Nomaden aus der Wüste Gobi, sind im Stück zu hören. © Robin Minard
Von Robin Minard · 03.05.2024
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Das traditionelle Nomadenleben in der Mongolei ist durch Klimawandel und Umweltzerstörung bedroht. Der Klangkünstler Robin Minard dokumentiert Klänge, die wir bald verlieren könnten.
Der Klimawandel trifft die Mongolei besonders hart. Die ohnehin spärlichen Niederschläge gehen stark zurück, die Temperaturen sind seit 1940 um zwei Grad angestiegen. Weil sich die Wüste immer weiter ausbreitet, sind die nomadischen Hirten gezwungen, immer näher an die Hauptstadt Ulaanbaatar heranzurücken. Hier lebt heute die Hälfte der drei Millionen Mongolen.
Im Jahr 2023 reiste der Komponist Robin Minard zweimal in die Mongolei. Dort machte er Audio-Aufnahmen von der weiten, offenen Natur der zentralen Mongolei und der Wüstenregion Gobi, von traditioneller mongolischer Musik und akustischen Ritualen. Und er sprach mit Menschen, die dem traditionellen Nomadenleben verbunden sind. Mit „Losing Mongolia“ warnt Minard vor dem Verlust einer reichen Klangwelt.
Robin Minard bei der Aufnahme von Kamelen in der Wüstenregion Gobi.
Robin Minard bei der Aufnahme von Kamelen in der Wüstenregion Gobi.© Robin Minard

Ursendung
Losing Mongolia
Von Robin Minard
Produktion: WDR/Deutschlandfunk Kultur 2024
Länge: 55'41

Robin Minard, 1953 in Montréal geboren, ist Klangkünstler. Radiostücke: ‚Australian Indigenous Radio Art Project – AIRAP’ (DKultur 2008), ‚The Qikiqtaaluk Deep Map’ (WDR/DKultur/Freunde Guter Musik/Elektronisches Studio der TU Berlin 2014). Von 1997-2021 war er Professor für elektroakustische Komposition und Klanggestaltung an der HfM Franz Liszt und der Bauhaus-Universität Weimar, wo er auch die Studios für elektroakustische Musik (SeaM) leitete. Im Jahr 2022 wurde er von der Beethoven-Stiftung Bonn zum Bonner Stadt-Klangkünstler ernannt. Im selben Jahr erhielt er auch den Prix Giuseppe Englert (Paris).

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