Frühes Hörspiel über den Mythos Marilyn

Leben und Tod der Marilyn Monroe

Portrait der Schauspielerin Marilyn Monroe (1926-1962).
Die Schauspielerin Marilyn Monroe (1926-1962). © imago images/ZUMA Wire
Von Gerlind Reinshagen · 03.08.2022
Hörspielcollage über den Kult um die Hollywood-Heldin, über Aufstieg, Fall, Tragik und Glanz – über Marilyn Monroe, Mythos und Opfer der Kulturindustrie.
Eine „Illustriertengeschichte“ nannte Gerlind Reinshagen ihren Text und schildert vor allem den Mythos „Marilyn Monroe“. Bis heute umwehen Legenden, Gerüchte und jede Menge Halbwahrheiten den weltbekannten Filmstar der 1950er und 60er. Im Alter von 36 Jahren und auf dem Höhepunkt ihrer Filmkarriere schied sie unter bis heute ungeklärten Umständen aus dem Leben. Marilyn Monroe, eigentlich Norma Jeane Mortenson, hat die Lebensgeschichte eines amerikanischen Aschenbrödels: aus armen und sozial prekären Verhältnissen stammend, steigt sie auf zum Glamour-Girl und Weltstar. Doch ihr Märchen geht nicht gut aus. Sie wird zum Opfer einer Unterhaltungsindustrie, die ihre Heldinnen ausbeutet und manipuliert. Ihre Jagd von einem Erfolg zum nächsten, die sich ungeschützt den Mechanismen der Vermarktung ausliefert, erweist sich als Leidensweg, auf dem es kein Zurück gibt.

Leben und Tod der Marilyn Monroe
Von Gerlind Reinshagen
Regie: Richard Hey
Mit: Barbara Morawiecz, Hans Peter Bögel, Traugott Buhre, Peter Roggisch, Hans Mahnke, Wiebke Paritz, Karin Schlemmer, Jutta Villinger, Ludwig Anschütz, Kurt Haars, Wolfgang Höper, Werner Schwuchow, Harald Baender
Komposition: Wolfgang Dauner
Ton und Technik: Karlheinz Stoll, Gisela Lentz
Produktion: SDR 1971
Länge: 51'09

Gerlind Reinshagen (1926–2019), Schriftstellerin, absolvierte nach ihrem Abitur eine Apothekerlehre, studierte danach Pharmazie, später Freie Malerei an Hochschule der Künste in Berlin. Mitte der 1950er-Jahre wendete sie sich dem Schreiben zu und veröffentlichte zahlreiche Romane, Theaterstücke und Hörspiele. Sie war Mitglied des PEN-Zentrums und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Mülheimer Dramatikerpreis (1977), der Niedersachsenpreis (1999) und der Deutscher Kritikerpreis (2008). „Die Frau und die Stadt“ (HR 2010) war Hörspiel des Monats Januar 2010. Ihr letztes Theaterstück „Die Zufügung. Über das Altern und den Tod hinaus“ hatte nach ihrem Tod 2020 seine Uraufführung. Gerlind Reinshagen starb 93jährig in Berlin.

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