Klangkunst aus Kunstwörtern

Frembdsch

34:32 Minuten
Illustration einer Person, verwaschen, nach vorn gebeugt. Dazu Linien und Skizzen.
"Fremdbsch" beleuchtet die Musikalität des Sprechens und nutzt dafür eine eigens kreierte Kunstsprache. © Eyeem / Radoslaw Celewicz
Von Dagmara Kraus und Marc Matter · 26.07.2024
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Es gibt Worte, die gibt‘s gar nicht: Immer wieder schleichen sich in Wörterbücher Irrtümer ein, die dann ein Eigenleben entfalten. Aus solchen Phantomwörtern komponieren die Dichterin Dagmara Kraus und der Klangkünstler Marc Matter eine Kunstsprache.
Als „mots fantômes“, als Phantomwörter, bezeichnet man Verlese- und Fehlerwörter, die unbemerkt Eingang in die Wörterbücher gefunden haben. Dieses Phänomen nehmen Dagmara Kraus und Marc Matter zum Ausgangspunkt für die Konstruktion einer Kunstsprache.
„Frembdsch“ lässt das Semantische mehrdeutig wuchern. Menschliche und synthetische Stimmen oszillieren sprechend zwischen Klang- und Bedeutungsebene, sind mal musikalisch abstrakt, mal evozieren sie Sinn, auch wenn sie an sich unverständlich bleiben. Mit jeder Runde entlocken die beiden Klangkünstler ihren Nichtwörtern weitere Assoziationsketten.

Frembdsch
Von Dagmara Kraus und Marc Matter
Mit: Susanne Reuter, François Cavaillès, Dagmara Kraus, Marc Matter und Uwe-Peter Spinner
Komposition und Regie: die Autor:innen
Produktion: SWR/Deutschlandfunk Kultur 2022
Länge: 34'26
Eine Wiederholung vom 30.12.2022

Dagmara Kraus, geboren 1981 in Wroclaw, ist Autorin und Übersetzerin. Seit 2021 arbeitet sie als Juniorprofessorin am Literaturinstitut Hildesheim. Ihre künstlerischen Schwerpunkte sind Polylinguale und translinguale Poesie, Schreibprozesse und -verfahren, Plansprachen und ihre Grammatiken. 2021 erhielt sie den Lyrikpreis Meran.

Marc Matter, geboren 1974 in Basel, arbeitet als Medienkünstler, Musiker, freier Kurator und Dozent. Mitbegründer der Künstlergruppe „Institut für Feinmotorik“. Seit 2010 leitet er den Studienschwerpunkt Künstlerische Texte/Medienästhetik am Institut für Musik und Medien der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf.

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