Vom Vergessen und Verschwinden

Milomaki

Ushuaia ist die südlichste Stadt Argentiniens und liegt am Beagle-Kanal.
Ushuaia ist die Hauptstadt der argentinischen Provinz Tierra del Fuego. © imago images/Stefano Paterna
Von Merzouga  · 27.05.2022
Die historischen Wachszylinderaufnahmen im Berliner Phonogramm-Archiv sind für die Hörer*innen heute sinnlich-poetische Zeugnisse des Verschwindens jahrtausendealter Kulturen. Hier finden sich auch Aufnahmen der Feuerlandindianer, die vor 100 Jahren Opfer eines regelrechten Genozids weißer Siedler und Großgrundbesitzer wurden.
Der heute beinahe vergessene Missionar Martin Gusinde hat mit den Feuerlandindianern gelebt, ihre Sprache gelernt und ihre Kultur kurz vor ihrem Untergang akribisch genau dokumentiert.
Das Duo Merzouga nähert sich dem Thema des Vergessens und Verschwindens – u.a. mit dem Mythos „Milomaki“ – auf künstlerische Weise.
Die beiden Musiker holen die akustisch patinierten Wachszylinder aus dem Archivschrank und setzen die uralten Gesänge behutsam in den Kontext zeitgenössischer Musik.
Für ihre Produktion wurden sie mit dem Prix Marulic´ 2010 ausgezeichnet.

Milomaki
Vom Vergessen und Verschwinden
Von Merzouga

Regie: die Autoren
Es sprachen: Ernst-August Schepmann, Philipp Schepmann,
Anja Herden, Daniel Wiemer und Bruno Winzen
Ton und Technik: Hendrik Manook und Anna D'Hein
Redaktion: Jenny Marrenbach
Produktion: Deutschlandfunk 2010
(Wiederholung vom 03.12.2010)

Eva Pöpplein und Janko Hanushevsky spielen seit 2002 als Duo Merzouga Konzerte, komponieren Klangkunst, produzieren kulturelle Features und Hörspiele, sowie Musik für Radio, Theater und Film (u.a. DLF, WDR, RBB, Yleisradio, ZDF/arte). Aufführungen u.a. in der Elbphilharmonie Hamburg, im Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Museum Schnütgen, HAU Berlin, Volkstheater München und im Ethnologischen Museum Berlin. Ihre Rundfunkproduktionen wurden mehrfach international nominiert und ausgezeichnet und in vielen Ländern ausgestrahlt.
CD-Veröffentlichungen auf GRUENREKORDER und Prospero Classics. Merzouga-Musik wurde mehrfach auf internationalen Compilations veröffentlicht, u.a. auf dem WIRE TAPPER.

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