Mütter im Kulturbetrieb

Kinder, Kunst, Karriere

Puppe in einem Spielzeug-Kinderwagen unter eisernen Stangen, Kunstinstallation
Kunstinstallation mit Puppenwagen © imago
Von Teresa Schomburg |
Künstlerin und gleichzeitig Mutter sein – das geht auf keinen Fall. So lautete lang ein Credo in der Kunstwelt, vertreten von Ikonen wie Marina Abramović oder Tracey Emin. Wie sieht es heute aus? Und warum ist es für Väter offenbar leichter Kunst zu machen?
„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ – so lautet ein geflügeltes Wort aus der Filmoper „Die verkaufte Braut“, und man möchte sofort ergänzen: „Familie ist schön, macht aber viel Arbeit.“ 
Wie kann dann beides zusammen gehen? Wir begleiten drei bildende Künstlerinnen durch ihren Alltag. Esther Rosenboom hat das Kunststudium abgeschlossen und wenige Wochen später ihr Baby bekommen. Caroline Kryzecki und Sandra Schlipköter sind seit über zehn Jahren im Kunstbetrieb aktiv, Carolines Sohn geht in die Kita, Sandras Tochter in die Schule. Wir sind dabei, wenn Esther mit dem Baby eine Vernissage besucht, um in der Szene präsent zu bleiben. Wenn Caroline versucht, sich nach einer Krankheitswelle wieder im Atelier zu konzentrieren. Oder wenn Sandra mit ihrer Tochter diskutiert, warum sie als Künstlerin so viel arbeitet.
Die Kuratorin Conny Becker weiß um den Alltag zwischen Kind und Atelier, sie hat die eine Residenz für Künstlerinnen mit Kind in Berlin aufbaut. Es zeigt sich: Trotz aller gesellschaftlicher Veränderungen ist die Kunstszene schlecht auf Mütter eingestellt. Residenzen und Stipendien für sie gibt es kaum. Conny Becker will gegensteuern. Aber sie muss sich beeilen: Kurz bevor die ersten Künstlerinnen eintreffen, fehlen noch Babybetten, Kinderstühle und Spielzeug.

Kinder, Kunst, Karriere
Mütter im Kulturbetrieb
Von Teresa Schomburg

Regie: Anna Panknin
Ton und Technik: Hermann Leppich
Deutschlandfunk 2025

Teresa Schomburg ist 1975 in Hamburg geboren. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Musikwissenschaften in Rostock, Glasgow und Berlin. Seit 2004 arbeitet sie als freie Autorin in Berlin u.a. für die Berliner Stadtmagazine zitty und tip, rbb, Deutschlandfunk, WDR und SWR. 2022 gewann sie den Juliane-Barthel-Preis für das Feature ‚There Will Be Blood‘.

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