MeToo im Deutsch Rap

Ich habe zwanzigmal nein gesagt

54:33 Minuten
close-up of red flower
#MeToo hat den Deutschrap spät eingeholt. Was wurde unterm Strich erreicht? © EyeEm/Addictive Stock
Von Marc Bädorf · 01.12.2023
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Es begann mit einer Influencerin, die in einem Post beschrieb, wie ein Rapper sie in einem Studio besuchte, wo er sie in einem angrenzenden Schlafzimmer aufs Bett geworfen, gewürgt und vergewaltigt habe.
Solche Vorwürfe sind in der Deutschrap-Szene nicht unbedingt etwas Neues. Normalerweise verschwinden die Anschuldigungen nach ein paar Tagen wieder, spielen keine Rolle mehr.
Eine grundsätzliche Debatte über die herrschenden Machtstrukturen und den Frauenhass gab es bisher nicht. Gegen Veröffentlichungen, die das Thema aufwarfen, gingen die Rapper vor. Zudem schien es die jungen Menschen, die Deutschrap hauptsächlich hören, auch nicht wirklich zu interessieren.
Nach den Vorwürfen der Influencerin gegen den Rapper wirkte es so, als würde es diesmal anders laufen. Dutzende Frauen haben sich – oft anonym – gemeldet und von ihren Erfahrungen mit sexueller Gewalt im Deutschrap berichtet.
Die Szene hat darauf reagiert mit: Gewalt. Vor allem die älteren Rapper drohen allen, die sich der Sache irgendwie annehmen: Ob das Frauen sind, die Vorwürfe öffentlich machen – oder die wenigen, meist jüngeren und weiblichen Rapper, die sich ihnen zur Seite stellen.
Es geht auch darum, wie Rap aussehen soll: Was ist noch authentisch? Wieso werden die antifeministischen und antiemanzipatorischen Texte, die es bei fast jedem deutschen Rapper regelmäßig zu hören gibt und die teils plump daherkommen, so verherrlicht? Und was bedeutet das alles für Frauen in der Szene?

Ich habe zwanzigmal nein gesagt
MeToo im Deutsch Rap
Von Marc Bädorf

Regie: Philine Velhagen
Mit: Markus J. Bachmann, Claudia Mischke,
Rebecca Madita Hundt, Sandrine Zenner und Nele Fischer
Ton und Technik: Gunther Rose und Caroline Thon
Redaktion: Jenny Marrenbach und Thilo Guschas
Produktion: Deutschlandfunk 2022
(Wiederholung vom 08.07.2022)

Marc Bädorf, geboren 1994 in Euskirchen, freier Autor, arbeitet an gesellschaftlichen und literarischen Themen – für Print und Radio. Er lebt in Aachen.

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