Julius Lips, Pionier der Völkerkunde

„Der Wilde schlägt zurück!“

49:43 Minuten
Abbildung einer Holzfigur 'Schreckfigur' in Gestalt eines englischen Kolonialsoldaten.
„Schreckfigur“ (hentakoi) in Gestalt eines englischen Kolonialsoldaten © Rheinisches Bildarchiv Köln, Wolfgang F. Meier
Von Berit Hempel · 16.12.2022
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1931 plante er eine visionäre Ausstellung: "Der Weiße im Spiegel der Farbigen" – aus der Perspektive indigener Menschen. Dann kamen die Nazis an die Macht.
Der Ethnologe wollte zeigen, wie indigene Künstler die Vertreter der europäischen Kolonialherrschaft sehen. Dazu hatte er Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen zusammengetragen: Ein Soldat mit aufgerissenem Mund und echten Schweinezähnen – eine Schreckfigur gegen böse Geister. Königin Victoria als üppige Holzmatrone mit Krone und Kette.
Doch unter dem aufkommenden Nationalsozialismus muss Lips umplanen und zeigt stattdessen „Masken der Menschheit“- auch keine gute Idee.
Das Kölner Publikum empört sich über Vergleiche der Totenmasken aus der Südsee mit denen von Beethoven und Friedrich II.Jahre später, im amerikanischen Exil, veröffentlicht Lips in dem Buch „The Savage Hits Back“ Europäerdarstellungen aus der ganzen Welt.
Lips wagt zu Zeiten von Rassentheorien und Herrschaftsdenken den Blickwechsel. Dennoch ist er bis heute umstritten, als Person und als Antifaschist.

„Der Wilde schlägt zurück!“
Julius Lips, Pionier der Völkerkunde
Von Berit Hempel

Mit: Thomas Balou Martin, Klaus-Dieter Pittrich
und Kerstin Thielemann
Ton und Technik: Hendrik Manook und Katrin Fidorra
Regie: Matthias Kapohl
Redaktion: Ulrike Bajohr / Thilo Guschas
Produktion: Deutschlandfunk 2019
(Wiederholung vom 25.01.2019)

Berit Hempel studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Völkerkunde und arbeitet seitdem als Autorin für Hörfunk und Fernsehen sowie als Redakteurin für den Westdeutschen Rundfunk und den Deutschlandfunk. Als Stipendiatin war sie in Frankreich tätig und berichtete aus Südafrika.

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