Hörspiel nach Christian Kracht

Eurotrash (2/2)

Collage
© hr-Grafik/S. Ring
Von Christian Kracht · 28.06.2023
• Roadplay • Ein erwachsener Sohn und seine exzentrische Mutter begeben sich auf eine Reise durch die Schweiz. Mama möchte nach Afrika, wo es warm ist, aber Christian führt sie an die Orte seiner Kindheit. Eine tragikomische Reise in eine schmerzvolle Vergangenheit.
Spontan bricht der Ich-Erzähler Christian mit seiner tablettenabhängigen Mutter zu einer Reise auf. In einem Taxi durch die Schweiz, mit sechshunderttausend Schweizer Franken in einer Plastiktüte. Eigentlich will die Mutter nach Afrika, aber es geht nach Saanen, wo Christian geboren wurde, weiter auf einen Gletscher, an den Genfer See zum Chalet des verstorbenen Vaters sowie zum Grab von Jorge Luis Borges. Sohn und Mutter erinnern sich gegenseitig und immer wieder unterschiedlich an die Wegmarken ihres Lebens, an die Nazivergangenheit des Großvaters, den steilen Aufstieg des Vaters nach dem Krieg, an sexuellen Missbrauch und andere Traumata. Die Reise der beiden führt zu einer Annäherung an schmerzvolle Bilder und Empfindungen – und ist zugleich ein tragikomisches Spiel mit der eigenen Biografie.

Eurotrash (2/2)
Heimkehr zum Ngorongorokrater
Von Christian Kracht
Hörspielbearbeitung und Regie: Walter Adler
Mit: Sylvester Groth, Jutta Hoffmann, Michael Neuenschwander, Ilja Baumeier, Manpreed Bhullar, Judith Tsofack-Tiogue
Ton: Daniel Senger, Sonja Röder
Produktion: SWR/HR 2021
Länge: 56'30

Christian Kracht, geboren 1966 in Saanen (Schweiz), Schriftsteller, Drehbuchautor, Journalist. Er lebte in verschiedenen Ländern, war Auslandskorrespondent beim SPIEGEL und publizierte Artikel und Bücher über seine Reisen. Seit erster Roman „Faserland“ erschien 1995, es folgten fünf weitere, zuletzt der autobiografische Roman „Eurotrash“ (2021), der wie schon „Imperium“ (2012; HR/SWR 2021) als zweiteiliges Hörspiel bearbeitet wurde (HR/SWR 2021). 2013 verfasste Kracht das Drehbuch zum Film „Finsterworld“ (2013). Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis (2012), der Hermann-Hesse-Literaturpreis (2016), der Schweizer Literaturpreis (2022) und der Wolfgang-Koeppen-Preis (2022).

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