Die Umarmung, nach Picasso
Von Friederike Mayröcker
Regie: Klaus Schöning
Mit: Gisela Stein und Bruno Ganz
Ton und Technik:
Produktion: WDR 1986
Länge: 47‘18
Hörspiel von Friederike Mayröcker
In Friederike Mayröckers Phantasie werden Picassos Radierungen farbig, die Kunst dringt tief in die Wirklichkeit ein. "Die Umarmung, nach Picasso" ist ein Dialogstück über Liebe, Kunst und Erotik. © picture alliance / ZB / Hendrik Schmidt
Die Umarmung, nach Picasso
Ein Bildband über Pablo Picassos „Suite Vollard“ – über hundert Radierungen aus den 1930er Jahren – regte Friederike Mayröcker zu diesem Hörspiel an.
Friederike Mayröcker unternimmt in diesem Stück eine zweifache Transponierung: einerseits von Bild zu Sprache, andererseits von der Schwarz-Weiß-Radierung zum Farbgemälde.
Der Szenenhintergrund spielt ebenfalls auf zwei Ebenen. Auf der einen wird offenbar, dass eine Museumsführerin, eine „Kustodin“, durch die Ausstellung eben jener Radierungen Picassos geht, die in der „Suite Vollard“ versammelt sind: Durch die Säle führt sie einen Mann, den sie liebt und der zögert, ihre Liebe zu erwidern; auf der zweiten Ebene kommt es zu einer fiktiven Vereinigung der beiden Figuren, während sie die Radierungen betrachten.
Friederike Mayröcker (1924–2021) veröffentlichte neben Lyrik auch Prosa und Theaterstücke und erhielt zahlreiche Literaturpreise, darunter den Georg-Büchner-Preis (2001). Sie hat über 30 Hörspiele geschrieben. 1968 erhielt sie, zusammen mit ihrem Lebensgefährten Ernst Jandl, den Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Fünf Mann Menschen“ (SWF). 2001 wurde sie für das Hörstück „Das Couvert der Vögel“ (WDR) mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeichnet. Weitere Hörspiele u.a.: „Das zu Sehende, das zu Hörende“ (ORF/BR/WDR/DLR 1997), „Gertrude Stein hat die Luft gemalt“ (Deutschlandfunk/ORF 2005).