Campo

Las Rastreadoras, die Spurensucherinnen, sind eine Gruppe von Frauen, die Angehörige verloren haben. Sie verschwanden. Der Sohn, die Tochter, der Mann, der Vater. Entführt, gefoltert, getötet, verscharrt. Irgendwo. Wie sollen sie Abschied nehmen, trauern? Alleingelassen von einer schlecht ausgestatteten und korrupten Polizei und Justiz, bedroht von mächtigen Kriminellen der Drogenkartelle, machen sie sich selbst auf die Suche. Mit Schaufel und Hacke graben sie nach den Knochen ihrer Liebsten. Die Autorin hat an Suchaktionen teilgenommen, mit Hinterbliebenen, Polizistinnen und Rechtsmedizinerinnen gesprochen, und fragt sich zugleich, warum sie das alles aufnehmen muss und wer ihr überhaupt das Recht gibt, darüber zu sprechen.
Produktionsfotos
Ursendung
Campo
Von Laura Uribe
Übersetzung aus dem mexikanischen Spanisch: Franziska Muche
Regie: Friederike Wigger
Mit: Marina Galic, Jule Böwe, Nuri Singer, Jenny Schily, Lisa Hrdina, Stephanie Eidt, Lena Stolze, Marina Frenk, Anastasia Gubareva, Manuel Harder, Abak Safaei-Rad
Komposition: Achim Zepezauer
Ton und Technik: Thomas Monnerjahn und Susanne Beyer
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022
Länge: 56'00
Laura Uribe, geboren 1984 in Mexiko, ist Performance-Künstlerin, Journalistin, Autorin und Regisseurin. Ihre Arbeiten sind politisch geprägt und haben oftmals dokumentarischen Charakter. Ihre Inszenierung „Mare Nostrum“ war als Gastspiel auf vielen europäischen Bühnen zu sehen. „Campo“ entstand im Rahmen des internationalen Dramatiker:innenlabors„Out of Sight“, einem Kooperationsprojekt des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB), des Maxim Gorki Theaters /StudioЯ, des Neuen Instituts für Dramatisches Schreiben (NIDS), der Robert Bosch Stiftung und des Schauspiel Stuttgart, das sich mit dem Thema „Verschwinden“ befasste.