Klangkunst: Palma Ars Acustica 2022

Tree Spirits | Touch

Der Autor lauscht mit Spezialmikrofonen in das Innere der Bäume. Zu sehen: Die Jahresscheibe eines Baumes leht an einem Baumstamm auf einem Waldboden.
Der Autor lauscht mit Spezialmikrofonen in das Innere der Bäume. © EyeEm / Vedrana Sucic
Von Brane Zorman · 07.10.2022
Wie klingt es, wenn man einen Baum berührt? Der Künstler Brane Zorman zeigt alle Arten der Begegnung zwischen Mensch und Gehölz: Von der sanften Erkundung bis zur brutalen Zerstörung. Mit Spezialmikrofonen lauscht er auch in das Innere der Bäume.
Bäume sind hochvernetzte Lebewesen. Sie interagieren mit vielen anderen Pflanzen, Tieren und mit dem Menschen. Brane Zormann findet akustische Entsprechungen für diese Prozesse: Der Lauf der Jahreszeiten, Keimen, Wachsen und Vergehen. Immer wieder setzt er auch Stille ein als Zeichen für das Verschwinden von Bäumen durch Klimawandel, Trockenheit oder Waldbrände.
Besonders widmet er sich Geräuschen der Berührung: das Rascheln von Blättern, das Reiben von Ästen und Rinde, der Zufluss von Wasser an der Wurzel, aber auch das Brechen, Fällen und Verbrennen von Hölzern. Mit elektronischen Sensoren übersetzt Zorman auch Abläufe innerhalb der Bäume in Klänge.
„Tree Spirits | Touch“ wurde 2022 mit dem Palma Ars Acustica der European Broadcasting Union ausgezeichnet.

Tree Spirits | Touch
Von Brane Zorman
Produktion: Autorenproduktion 2021
Länge: 32‘58

Anschließend:
What is Not (O Que Não Está)“ (Ausschnitt)
Von Fronte Violeta
Produktion: Deutschlandfunk Kultur/CTM Festival/ORF Kunstradio/Goethe-Institut 2022

Brane Zorman, geboren 1962, lebt als Komponist und Multimediakünstler in Ljubljana. Er Arbeitet für Theater, Tanz und intermediale Produktionen. Gemeinsam mit Irena Pivka betreibt er das CONA Institut für Contemporary Art Processing. Gemeinsam kuratieren sie auch das Projekt radioCONA und die Klang-Galerie STEKLENIK.

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