Sprachwanderungen
Heimatsuchende in einer Brandenburger Kleinstadt
Von Merle Hilbk
Regie: Johanna Tirnthal
Ton: Alexander Brennecke
Es sprachen: Inka Löwendorf, Bettina Kurth, Renate Steininger und Gilles Chevalier
Field Recordings: Udo Noll
Redaktion: Jenny Marrenbach
Deutschlandfunk 2025
Heimatsuchende in einer Brandenburger Kleinstadt
Unsere Autorin ist mit ihrem Kajak in Beeskow gelandet und hat sich in die Landschaft verliebt. © Torsten Fischer
Sprachwanderungen

Wie kann man in einer ostdeutschen Kleinstadt heimisch werden, in der “Deutschland den Deutschen”-Shirts Normalität sind und das Misstrauen gegen alles Fremde groß ist? Als westdeutsche Großstädterin? Als Geflüchtete aus der Ukraine? Eine Langzeitbeobachtung.
In Beeskow, einer Kleinstadt zwischen Frankfurt/Oder und Berlin, hat sich die Stimmung seit Corona verdüstert. Verschwörungstheorien kursieren, in Schaufenster hängen Hassbotschaften gegen Berliner und Grüne, Männer stehen mit “Deutschland den Deutschen”- Shirts an der Supermarkt-Kasse. Das Misstrauen gegen Fremde im Allgemeinen ist groß.
Zu dieser Zeit ist die Autorin – Westdeutsche und Vertreterin der “Lügenpresse” – hier gelandet. Und kurz nach ihr eine Gruppe Ukrainer. Über ein “Sprachwanderungs”-Projekt versuchen sie, den “Einheimischen” näher zu kommen. Dabei stellt sich heraus, dass viele selbst die Erfahrung des Heimatverlustes gemacht haben – ohne den Ort zu wechseln.
Eine vorsichtige Annäherung über ein Verlustgefühl – und das Kajakfahren. In einem der schönsten Wasserreviere des Landes.
Merle Hilbk, geboren 1969, lebt als Schriftstellerin in einer brandenburgischen Kleinstadt. Geboren in NRW, zog sie vor der Wiedervereinigung für ein Praktikum in die DDR.
Danach studierte sie Jura, wurde Redakteurin bei der “Zeit” und Spezialistin für Transformationsprozesse in Osteuropa – genauer gesagt: deren Pychohistorie. Seit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt sie sich vor allem mit deren Auswirkungen in Deutschland.












