Hunger
Warum Menschen beschließen, nichts mehr zu essen
Von Patrick Batarilo
Regie: Matthias Kapohl
Mit: Lars Dickel
Ton und Technik: Michael Morawietz und Thomas Widdig
Redaktion: Klaus Pilger
Produktion: Deutschlandfunk 2023
Warum Menschen beschließen, nichts mehr zu essen
Freiwillig auf Essen verzichten - dafür gibt es unterschiedliche Gründe. © Imago / Design Pics
Hunger
54:34 Minuten
Absichtlich hungern, über Wochen - wenn Menschen in unserer Überflussgesellschaft aus freien Stücken auf Nahrung verzichten, wirkt das auf viele faszinierend und zugleich unheimlich. Warum tut man sich das an? Und was passiert mit den Fastenden?
Freiwilliger Verzicht ist Stärke. Der Autor beschließt, einige Wochen lang nichts mehr zu essen, und gerät schnell an seine Grenzen. Während er mit dem eigenen Hunger ringt, erkundet er die Gründe, warum Menschen in unserer Überflussgesellschaft auf Essen verzichten.
Er stößt auf Leute, die aus politischen Gründen hungern, wie beim Hungerstreik der Berliner Klimaaktivisten im Regierungsviertel 2021. Er trifft Menschen, die aus religiösen Gründen fasten, um Seele und Körper zu reinigen. Oder ganz einfach heilfasten. Wieder andere sind Opfer ihres Hungerns, sie könnten nicht anders, selbst wenn sie es wollten, etwa, weil sie eine Essstörung haben.
Was hat es auf sich mit diesem absichtlichen Hungern - das offenbar zugleich modernes Selbstverwirklichungsprojekt und politische Waffe sein kann, Transzendenzvehikel und Abstieg in die Psychopathologie?
Patrick Batarilo studierte in Berlin, Frankreich und den USA Kultur- und Theaterwissenschaften. Anschließend arbeitete er als Redakteur bei SWR2, wo er bis heute eine Gesprächssendung moderiert. Als freier Hörfunkautor hat er für Radio-Dokumentationen u.a. Vietnam, Israel, Mexiko, Argentinien, Westafrika und Kroatien bereist. Er hat zwei Bücher zu kulturellen Themen veröffentlicht und bildet für die Deutsche-Welle-Akademie Journalisten aus, unter anderem in Westafrika.