Reise in den syrischen Frühling

Freiheit unter Dschihadisten?

Feiernde schwenken nachts aus einem fahrenden Auto syrische Fahnen.
Syrer feiern in Damaskus im Mai 2025 die Aufhebung der Sanktionen. © IMAGO/Rami Alsayed
Von Marc Thörner |
Nach dem Sturz Assads besetzt eine kleine Gruppe Dschihadisten aus Idlib Syriens Ministerien, Verwaltungen und Sicherheitskräfte. Die Hoffnung des arabischen Frühlings auf einen anderen Zugang zur Demokratie scheint sich abermals nicht zu erfüllen.
Im Frühling 2025 fährt der Autor nach Damaskus, das er 2018 zuletzt besuchte; damals noch ständig überwacht von Begleitern und Geheimdienstlern des siegreichen Assad-Regimes. Die Dschihadisten, die vor sieben Jahren aus den zerstörten Vierteln der Hauptstadt ins nordsyrische Idlib abzogen, sind mittlerweile an der Macht – offensichtlich unterstützt und angeleitet durch die Türkei.
Vertreter von Minderheiten und Zivilgesellschaft klagen über systematische Verfolgung und willkürliche Tötungen. Und auch der Autor gerät, je länger er in Damaskus recherchiert, mehr und mehr in den Fokus eines neuen Überwachungssystems, kenntnisreich organisiert von langjährigen Assad-Seilschaften, die sich dem neuen Regime nun unterstellen.

Freiheit unter Dschihadisten?
Reise in den syrischen Frühling
Von Marc Thörner

Regie: Beatrix Ackers
Redaktion: Wolfgang Schiller
Deutschlandfunk/WDR 2025

Marc Thörner wurde 1964 in Hamburg geboren. Der Journalist und Sachbuchautor erhielt 2009 den Otto-Brenner-Preis für einen investigativen Beitrag über Afghanistan. Schwerpunkte seiner Arbeit sind außerdem die Maghreb-Länder, die Golfstaaten, der Irak und Pakistan.

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