Ein Dorf schweigt

Die Wolfshaut (1/2)

Frontales Close-Up auf die Augen eines grauen Wolfes.
Die Dorfbewohner glauben an einen Wolf, der in den Bergen sein Unwesen treibt © parthiperfectclicks / 500px / Getty Images
Von Hans Lebert |
Der Matrose Unfreund kehrt nach dem Zweiten Weltkrieg in seine Heimat zurück und stellt unangenehme Fragen. Was verheimlicht die Dorfgemeinschaft? Welche Rolle spielte sein Vater? Preisgekröntes Hörspiel nach dem Roman von Hans Lebert.
Schweigen, ein entlegenes Dorf im November, getränkt in Regen, Jauche und den Geruch des Todes. Der Matrose kehrt nach Jahrzehnten in seine Heimat zurück. Ein toter Vater, eine stillgelegte Ziegelei. Wege, die in den Wald führen. Ein Fotograf, ein Gasthof und eine verschworene Gemeinde, geeint im Willen zum Vergessen. Ein Fluch liegt über dem Ort. Die Toten schweigen, und wenn die Lebenden anfangen zu sprechen, müssen sie sterben. Wer ist der Mörder? Der Matrose tastet sich in die Vergangenheit zurück und läuft Gefahr, das nächste Opfer zu werden. 
Hans Leberts 1960 veröffentlichter Roman ist ein sprachlich-kühnes Meisterwerk der österreichischen Literatur in der Tradition von Kafka, Musil und Broch. 
Die Radio-Adaption von Helmut Peschina wurde 2005 in Österreich zum Hörspiel des Jahres gewählt.
Zu Teil 2 des Hörspiels nach dem Roman von Hans Lebert: Die Wolfshaut (2/2)
Ernst Konarek in "Die Wolfshaut"
Ernst Konarek in "Die Wolfshaut"© Deutschlandradio - Ursula Hummel

Die Wolfshaut (1/2)
Nach dem Roman von Hans Lebert
Bearbeitung: Helmut Peschina
Regie: Robert Matejka
Mit: Peter Matic, Michael König, Ernst Konarek, Götz Kauffmann, Jaschka Lämmert, Wolfgang Hübsch, Wolfgang Böck, Ulli Maier, Fritz Muliar, Rudolf Wessely, Heribert Sasse, Helmut Bohatsch, Hermann Scheidleder, Leo Braune, Gerhard Dorfer, Gertrud Drassl, Peter Faerber, Christoph von Friedl, Harald Harth, Willy Höller, Roland Knie, Joseph Lorenz, Karl Menrad, Branko Samarovski, Lukas Sartori, Andrea Schramek, Peter Strauß, Hannes Thanheiser, Hanna Tomek, Peter Uray, Bibiana Zeller
Komposition: Max Nagl
Ton: Herta Werner, Stefan Wirtisch
Regieassistenz: Maria Lind
NDR/DKultur/ORF 2005 
Länge: 83'30

Teil 2 am 1. Januar um 18.30 Uhr

Hans Lebert (1919–1993) war ein österreichischer Opernsänger, Maler und Schriftsteller. 1941 entzog er sich der Einberufung in die Wehrmacht und wurde wegen „Wehrkraftzersetzung“ angeklagt. Sein Roman „Die Wolfshaut“, 1960 erstmals erschienen, wurde 1991 erneut und zuletzt 2008 aufgelegt. Daneben zählen „Das Schiff im Gebirge. Eine Erzählung“ (1955) und „Der Feuerkreis“ (1971) zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der Österreichische Staatspreis (1961) und der Grillparzer-Preis (1992).  

Helmut Peschina, 1943 in Klosterneuburg bei Wien geboren, ist Autor und Herausgeber. Er schreibt Theaterstücke, Fernsehspiele und bearbeitet Texte für den Hörfunk. Für Deutschlandradio adaptierte er u.a. „Rot und Schwarz“ von Stendhal (2005), Joseph Roths „Die Legende vom heiligen Trinker“ (2007) sowie „Die Blendung“ von Elias Canetti (2002). Zuletzt bearbeitete er zwei Romane von Honoré de Balzac: „Eugénie Grandet“ (2015) und „Vater Goriot“ (2017).  

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