Babyn Jar
Streit um das Gedenken an ein Massaker
Von Fabian von Freier und Andreas von Westphalen
Regie: die Autoren
Es sprachen: Jonas Baeck, Rainer Homann, Karolina Horster, Hans-Gerd Kilbinger, Constantin Lücke und Hildegard Meier
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Marcell Christmann
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2023
Streit um das Gedenken an ein Massaker
Synagoge in der Gedenkstätte Babyn Jar. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Babyn Jar
53:43 Minuten
Zu Sowjetzeiten wurde das Gedenken unterdrückt. Inzwischen erinnern rund 30 Gedenksteine an die verschiedenen Opfergruppen. Nun soll ein Museum entstehen. Über die Gestaltung der Gedenkstätte tobt ein erbitterter Streit.
Kiew 1941. Innerhalb von zwei Tagen wurden 33.771 Juden ermordet. In den folgenden zwei Jahren weitere 35.000 bis 65.000 Menschen: Juden, sowjetische Kriegsgefangene, Kommunisten, ukrainische Nationalisten, Patienten einer Psychiatrie, Sinti und Roma.
Seit der Unabhängigkeit der Ukraine ist ein Gedenken möglich. Die Ausrichtung hängt jedoch vom jeweiligen Präsidenten ab. Seit den 2010er-Jahren spitzt sich die Kontroverse zwischen Befürwortern verschiedener Gedenkkonzepte zu.
Wie soll man der verschiedenen Opfergruppen gedenken und wie die Rolle der ukrainischen Nationalisten darstellen? Darf man das Gelände überhaupt bebauen? Und nicht zuletzt: Könnte sich das Museum als „russisches trojanisches Pferd“ entpuppen? - Historiker aus der Ukraine, den Niederlanden und Deutschland stellen die komplexe Gedenkgeschichte dar und äußern sich zu den widerstreitenden Positionen.
Fabian von Freier: Regisseur. Co-Autor des Hörspiels „Babyn Jar“ sowie zuletzt Autor des WDR-Features „Der Betrachter Imre Kertész - Objekt: Ich“
Andreas von Westphalen: Journalist. Co-Autor des Hörspiels „Babyn Jar“ sowie zuletzt Autor dreier DLF-Features zur NATO-Osterweiterung.