Mütter, Väter, Töchter, Söhne

Kind im Knast. Wie die Eltern von Inhaftierten mitbestraft werden

49:55 Minuten
Gefängniszellen, eine Zellentür ist geöffnet.
Gefängniszellen © Unsplash - Matthew Ansley
Von Ralf Bücheler und Frank Wierke  · 26.12.2022
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Wenn Sohn oder Tochter ins Gefängnis müssen, ist das auch für die Eltern eine Strafe. Sie kämpfen mit Scham, Schulden und Schuldgefühlen. Doch es gibt einen Ort, an dem Eltern von Inhaftierten offen reden können. Wir durften ihnen zuhören.
Es gibt keine Gebrauchsanweisung dafür, was man tun soll, wenn das eigene Kind in Haft kommt. Wie fühlt es sich an, wenn die Polizei mit Maschinenpistolen das Eigenheim stürmt, um den Sohn zu verhaften? Wenn das halbe Dorf am Gartenzaun steht und zuschaut. Wie kommt man damit klar, dass das normale Leben in einen Strudel aus Gerichtsterminen und Knastbesuchen gerät? Wie findet man eine Antwort auf die Frage: Was habe ich falsch gemacht? Wie geht man mit den Schuldgefühlen um - und wie mit den Schulden? Denn oft geben Eltern von Inhaftierten viel Geld für Anwalts- und Prozesskosten aus.
Einmal im Monat kommen beim "Treffpunkt e.V." in Nürnberg Menschen zusammen, die sich diese Fragen stellen - und die auch Antworten finden. Es ist die einzige Gesprächsgruppe für Eltern von Inhaftierten in ganz Deutschland. Hier können sie frei reden, ihre Ängste mit anderen Betroffenen teilen und auch Scherze machen, die nur sie verstehen. Für ihr Feature durften Ralf Bücheler und Frank Wierke bei einigen dieser Sitzungen dabei sein. Sie berichten über ein Thema, das für viele immer noch ein Tabu ist, das aber mehr Menschen betrifft, als man denkt: Denn in Deutschland sind ungefähr 65.000 Menschen in Haft. An deren Eltern denken die wenigsten.

Mütter, Väter, Töchter, Söhne
Kind im Knast
Wie die Eltern von Inhaftierten mitbestraft werden
Von Ralf Bücheler und Frank Wierke

Regie: Ron Schickler
Es sprach: Heiko Ruprecht
Ton und Technik: Susanne Harasim
Redaktion: Till Ottlitz, Barbara Schäfer
Produktion: BR/HR 2020

Ralf Bücheler, Jahrgang 1975, wuchs im Allgäu auf und studierte Volkskunde, Ethnologie und Literatur in München und Swansea. Danach Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Münchner Filmhochschule. Lebt und arbeitet in München als freier Filmemacher und Autor.

Frank Wierke wurde in Unna/Westfalen geboren und studierte an der Fachhochschule für Design in Dortmund, wo er 2001 den Diplom-Abschluss im Bereich Essay-Dokumentarfilm erwarb. Er arbeitet als freiberuflicher Filmemacher u.a. für ZDF/3sat und das Goethe-Institut.

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