Hörspiel: Zuschreibungen und Selbstwahrnehmung

White Passing

Eine junge Frau mit dem Rücken zur Kamera fährt auf einem Fahrrad.
Die Erzählerin radelt zurück in ihre Berliner Kindheit. © EyeEm / Pavel Adashkevich
Von Sarah Kilter · 01.03.2023
• Postmigrantische Biografie • Zu dunkel für Charlottenburg, zu weiß für den Wedding? Migrationshintergrund? Sieht man ihr gar nicht an. Oder doch? Die Erzählerin radelt zurück in ihre Berliner Kindheit und fragt sich: Wer bin ich in Deutschland?
Sie ist die Tochter einer Deutschen und eines Algeriers. Ihre Herkunft sieht man ihr nicht an. Oder doch? Wer ist sie, die da behauptet, Sarah Kilter zu sein? Die Autorin? Eine Figur? Ist sie ein Kind mit Migrationshintergrund oder eine gut situierte Mittzwanzigerin mit geerbter Eigentumswohnung?
Ihre Kindheit verlief in einem „Dazwischen“, ziemlich genau in der Mitte von Pellkartoffeln mit Schichtkäse und Leinöl und Brot mit Zatar in Olivenöl, von Hochkultur und Bushido, sagt sie. Zuschreibungen interessieren sie nicht. Sie passen nie so richtig. Irgendwas ist doch immer anders als man denkt. In Deutschland habe sie Angst, über sich zu sprechen, weil Deutsche aus Apple-Haushalten sie immer in einem globalen Kontext sehen wollen, sagt sie. Und jetzt? Jetzt fährt sie des Nachts durch Berlin. Es ist ihr Geburtstag.
„White Passing“ war nominiert für den Stückewettbewerb der Autor:innentheatertage am Deutschen Theater Berlin 2021, für die 47. Mülheimer Theatertage „Stücke 2022“ und eingeladen zum 39. Heidelberger Stückemarkt 2022.

White Passing
Von Sarah Kilter
Komposition und Regie: Nick-Julian Lehmann
Mit: Hêvîn Tekin, Lili Zahavi, Tamer Tahan, Damir Avdic, Sesede Terziyan, Andreas Nickl
Ton und Technik: Martin Seelig, Martin Scholz
Produktion: RBB 2022
Länge: 54'30

Sarah Kilter, 1994 in Berlin geboren, studierte von 2016 bis 2020 Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Parallel zu ihrem Studium holte sie ihr Abitur an einer Abendschule nach. Ihre Stücke liefen in Werkstattinszenierungen am Hans-Otto-Theater in Potsdam, am bat-Studiotheater, sowie in der Box des Deutschen Theaters Berlin. Zudem war sie als Co-Autorin an dem Theaterstück „Am schönsten wär’ die Einzeltat“ mit Premiere am Berliner Ringtheater beteiligt. Hörspieldebüt: „Mädchenliegestütze“ (Deutschlandfunk Kultur 2019). Sarah Kilter war Nachwuchskünstlerin des Jahres 2022 in der Kritiker:innen-Umfrage der Zeitschrift „Theater heute“.

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