Hörspiel: Kompliziertes Leben in der globalisierten Welt

Jenny Jannowitz

Ein Kettenkarussell dreht sich am 26.09.2014 auf dem Oktoberfest in München (Bayern).
Alles steht Karlo offen und dennoch hat er das Gefühl, Wesentliches zu verpassen. © picture alliance / dpa / Felix Hörhager
Von Michel Decar · 19.02.2020
Karlo Kollmar hat eine ganze Jahreszeit verschlafen und kommt nicht mehr hinterher: Der Chef möchte viel lieber sein Kumpel sein, seine Mutter nur noch mit Sanskrit Namen angeredet werden und seine Freundin heißt Sybille, Sabylle oder Sabine.
"Dann hab ich mir meinen Lebenslauf ausgedruckt, um zu wissen, was da überhaupt los ist, aber der hatte überhaupt nichts mit meinem Leben zu tun!" Karlo Kollmar verschläft offenbar ganze Jahreszeiten und überhaupt scheinen die Dinge in seinem Leben merkwürdig durcheinander zu geraten. Der Chef möchte sein Kumpel sein, seine Mutter will nur noch beim Vornamen genannt werden und seine Freundin heißt Sybille, Sabylle oder Sabine. Doch Karlo ist flexibel und stellt sich auf alles ein. Eigentlich steht ihm alles offen und dennoch hat er das deutliche Gefühl, Wesentliches zu verpassen – er kommt seinem Leben nicht hinterher.

Jenny Jannowitz
oder Der Engel des Todes
Von Michel Decar
Regie: der Autor
Mit: Fabian Raabe, Karla Sengteller, Ulrich Hoppe, Lisa Hrdina, Jule Böwe, Anton Weil, Franziska Troegner, Gerd Wameling, Juno Meinecke, Laura Eichten
Musik: Lukas Darnstädt
Ton: Alexander Brennecke
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2015
Länge: 49'35
Eine Wiederholunbg vom 18.01.2016
Anschließend:
"Porträt Michel Decar" von Stephanie Metzger
Produktion: DLF 2017
Länge: 6'48

Michel Decar, geboren 1987 in Augsburg, Autor für Theater und Hörspiel. Studierte Germanistik und Geschichte an der LMU München, anschließend Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Für das Stück "Jonas Jagow" wurde er mit dem Förderpreis für neue Dramatik des Stückemarktes im Rahmen des Berliner Theatertreffens 2012 ausgezeichnet. 2014 erhielt er den Kleist-Förderpreis für "Jenny Jannowitz oder der Engel des Todes". Seine Stücke wurden in szenischen Lesungen u.a. am Burgtheater, Wien, an der Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin und am Berliner Maxim-Gorki-Theater präsentiert. Weitere Produktionen für Deutschlandfunk Kultur: "Jonas Jagow" (DKultur 2014), "Schere, Faust, Papier" (DKultur 2016, Hörspiel des Monats Januar 2017), "Philipp Lahm" (Dlf Kultur 2018), "Nachts im Ozean" (Dlf Kultur 2019). Für seinen 2018 erschienenen ersten Roman "Tausend deutsche Diskotheken", erhielt er 2019 den Bayern2-Wortspiele-Preis.
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.© Deutschlandradio / René Fietzek