Die 13. Fee
Oder: Was Mon Chéri meiner Mutter wirklich bedeutet
Ein Radiostück von Hofmann&Lindholm
Regie: Hannah Hofmann und Sven Lindholm
Mit: Kindern und Eltern, denen Anonymität zugesichert wurde
Ton und Technik: Peter Harsch
Produktion: Dlf / WDR / NDR 2019
Die 13. Fee
49:45 Minuten

Von Hofmann&Lindholm · 02.06.2022
Wir lieben unsere Eltern. Hinter verschlossenen Türen ebenso wie in der Öffentlichkeit. Sie haben viel geleistet und es bestimmt nicht immer leicht gehabt. Wer etwas Anderes sagt, gilt als Nestbeschmutzer.
Den familiären Nestbeschmutzern schenkt das Künstlerkollektiv Hofmann&Lindholm in diesem Hörstück volle Aufmerksamkeit. Dabei kommen Kinder zwischen 18 und 80 Jahren zu Wort, die versuchen, mit dem höchst wirksamen Tabu bedingungsloser Liebe zu brechen und die Loyalität gegenüber ihren Eltern für einen Moment außer Kraft setzen. Die sich im Schutz der Anonymität Raum für Rachefantasien nehmen, in die Rolle der 13. Fee schlüpfen oder sich fragen, wo sie ihre Eltern aussetzen würden, wenn die Geschichte „Hänsel und Gretel“ hieße.
„Die 13. Fee. Oder: Was Mon Chéri meiner Mutter wirklich bedeutet“ ist ein ebenso skurriler wie unheimlicher Parforce-Ritt an der Front des Kalten Kriegs der Generationen, an der Junge und Alte um dieselben Ressourcen kämpfen: Liebe und Kaufkraft.
Hofmann&Lindholm sind Johanna „Hannah“ Hofmann (geb. 1971) und Sven Lindholm (geb. 1968). Sie studierten Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen und realisieren seit 2000 Projekte an den Schnittstellen von szenischer, bildender und akustischer Kunst. 2009/2010 hatten sie eine gemeinsame Gastprofessur an der Universität der Künste Berlin inne. Seit 2016 ist Sven Lindholm Professor für Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum. Zuletzt: „Alles spricht“ (Deutschlandfunk/WDR/BR 2021).