Hörspiel: Familie und Flucht in Siebenbürgen

    Verschwinden

    56:36 Minuten
    Drei Frauen aus drei Generationen einer Familie arrangieren sich unterschiedlich mit dem Leben.
    Drei Frauen aus drei Generationen einer Familie arrangieren sich unterschiedlich mit dem Leben. © EyeEm / Raymond Shi
    Von Elise Wilk · 16.08.2023
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    • Familiengeschichte • Drei Frauen aus drei Generationen einer Familie erleben im rumänischen Siebenbürgen eine Gesellschaft in Auflösung. Eine arrangiert sich. Eine geht. Eine bleibt. Drei Leben in einem politisch unruhigen Land.
    Die Geschichte einer Familie von 1945 bis heute. Kathi, Martha und Emma gehören zur deutschen Minderheit der Siebenbürger Sachsen in Rumänien. Jede von ihnen muss sich anders mit dem Leben arrangieren: Kathi kann sich 1945 vor der Deportation nach Sibirien retten, indem sie einen Rumänen heiratet. Martha flieht im Winter 1989/90 – nur Tage vor dem Ende der Ceaușescu-Diktatur. Kurz vor dem Beitritt Rumäniens zur EU 2007 entscheidet sich ihre Tochter Emma, zu bleiben.
    „Als ich in den frühen 1980er Jahren geboren wurde, hatte bereits die Hälfte meiner Familie Rumänien verlassen. Dann begannen die Ankündigungen, dass Freunde oder Bekannte sich im Ausland niederließen ... Ab einem gewissen Punkt tut es nicht mehr weh ... Und dann ein Gedanke wie ein Schatten: Wenn alle gehen, dann wirst du Ausländer in deinem eigenen Land. Bist du dann zu Hause?“ (Elise Wilk)

    Die Dinge des Lebens
    Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus
    Woche 7: Familie

    Verschwinden
    Von Elise Wilk
    Übersetzung aus dem Rumänischen: Frank Weigand, Ciprian Marinescu
    Regie: Cordula Dickmeiß
    Mit: Anja Schneider, Philipp Engelhardt, Uta Hallant, Luise Wolfram, Ole Lagerpusch, Linn Reusse, Michael Wittenborn, Vanessa Loibl, Moritz Grove, Nico Holonics
    Ton und Technik: Andreas Stoffels und Gunda Herke
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021
    Länge: 56'30

    Elise Wilk, geboren 1981 in Braşov, Rumänien, Schriftstellerin, Übersetzerin, Journalistin. Sie studierte u.a. Szenisches Schreiben in Târgu Mureş. 2008 rumänischer Dramatikerpreis „dramAcum“ für ihr erstes Stück „Es geschah an einem Donnerstag“. 2013 Preis der Irischen Botschaft Bukarest für Nachwuchsdramatiker für „Die grüne Katze“ (vom SRF 2017 als Hörspiel produziert). 2015 Rumänischer Nationalpreis in der Kategorie Drama für „Papierflieger“. Wilk nahm an internationalen Programmen wie dem Forum Junger AutorInnen der Theaterbiennale Wiesbaden (2014), dem Dramatiker-Programm Hot Ink in New York (2015) und Fabulamundi. Playwriting Europe (2013–2020) teil. 2022 AURORA-Preis für osteuropäische Dramatik in Polen für „Verschwinden".

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