Hörspiel: Zoomkonferenz unterm Tannenbaum

Stille Nacht II

Die pandemiebedingte Variante „Weihnachten als Online-Meeting“. Zu sehen: Auf einem Laptop sind mehrere Bilder mit Menschen zu sehen, die weihnachtlich gekleidet sind.
Die pandemiebedingte Variante „Weihnachten als Online-Meeting“. © IMAGO/Wavebreak Media LTD
Von Paul Plamper · 21.12.2022
• Realsatire • Paul Plampers Komödie widmet sich dem feierlichen Masochismus, jedes Jahr aufs Neue ein angespanntes Fest zu begehen. Auch die pandemiebedingte Variante „Weihnachten als Online-Meeting“ ändert daran nichts.
Pandemie-Weihnachten 2020: Die alleinerziehende Mutter Amarillis, ihr pubertierender Sohn Arthur, Patenonkel Klaus, Oma Iris und deren On-Off-Beziehung Stefan feiern diesmal im Videocall. Spaß macht das nicht wirklich – hätte man nicht vorher in Quarantäne gehen können? Oder freut sich sogar der ein oder andere, die Familie nicht live ertragen zu müssen? 
Jedenfalls streitet man sich wieder ums Essen, die Blockflöten klingen schief, und die Geschenke bleiben emotionale Währung einer um sich selbst kreisenden ersten Welt. Familie als Dilemma: Oft ist der, den man am meisten braucht, auch der, der einem am meisten schadet …

Stille Nacht II
Von Paul Plamper
Mit: Margarita Broich, Schorsch Kamerun, Caroline Peters, Franz Broich-Wuttke, Thomas Blisniewski
Blockflöten: Hannes Höfer, Ronja Scheler, Wiebke Köplin
Ton und Technik: Roman Vehlken, Paul Plamper, Elena Zieser, Tilman Meckel, Tilman Böhnke, Astrid Drechsler, Mario Weise, Sebastian Doss
Produktion: WDR 2021
Länge: 53'21

Paul Plamper, 1972 in Ulm geboren, Autor, Theater- und Hörspielregisseur. Er inszenierte diverse Stücke im Grenzbereich zwischen Musik und Theater, u.a. am Berliner Ensemble, an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und am Stadttheater Istanbul. Seit 1999 arbeitet er überwiegend für den WDR als Hörspielmacher. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, 2002 und 2011 den Prix Europa für „Tacet“ und „Top Hit leicht gemacht“, 2009 den Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Ruhe 1“, 2010 den Robert Geisendörfer Preis für „Der Assistent“ sowie 2012/13 den Deutschen Hörbuchpreis und den Deutschen Hörspielpreis der ARD für „Der Kauf“.
Letzte Arbeiten: „Dienstbare Geister“ (WDR/BR/Deutschlandfunk Kultur/MDR/Ruhrtriennale/Maxim Gorki Theater 2017), „Der Absprung“ (WDR/Schloss- und Kulturbetrieb Altenburg/BR/Deutschlandfunk Kultur 2018).

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