Hörspiel über Heimat und Fluchterfahrung

Im weißen Rössl am Central Park

50:27 Minuten
Hörspiel "Im weißen Rössl am Central Park"
Das Heimatstück des deutschen Revuetheaters als Hörspiel. © Philine Rinnert
Von Johannes Müller und Philine Rinnert |
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• Singspiel • Von den Nazis verboten, wurde „Im weißen Rössl“ von deutsch-jüdischen Flüchtlingen in New York als Hommage an die Heimat gefeiert. Das musikalische Hörspiel geht den Spuren einer legendären Inszenierung im Exil nach.
Wie baut man sich nach Flucht und Vertreibung eine neue kulturelle Heimat auf? Was nimmt man mit? Was lässt man zurück? Das Singspiel „Im Weißen Rößl“ von 1930 ist das Heimatstück des deutschen Revuetheaters – und wurde von den Nazis verboten. In zahlreichen Inszenierungen geflüchteter Europäer:innen lebte es jedoch weiter, zum Beispiel in Jimmy Bergs Bearbeitung „Das Weiße Rössl am Central Park – in schlechtem Deutsch und ebensolchem Englisch“, das im Emigranten-Treffpunkt Café Vienna in New York gespielt wurde.
Zwischen Wien, Berlin und New York nähern sich Johannes Müller und Philine Rinnert der Geschichte des emigrierten Autors Jimmy Berg und seiner „Rössl“-Version. Archiv-Funde, biografische Bruchstücke, Interviews mit Weggefährten und die Musik der berühmten Revuevorlage verschmelzen zu einem Sing-Hörspiel über jüdisch-deutsche Fluchterfahrung und die Suche nach Heimat.

Im weißen Rössl am Central Park
(in schlechtem Deutsch und ebensolchem Englisch)
Frei nach dem Singspiel „Im weißen Rößl“ von Ralph Benatzky von 1930
Von Johannes Müller und Philine Rinnert
Unter Verwendung von Texten von Jimmy Berg (1909–1988)
Regie: die Autor:nnen
Mit: Sarai Cole, Hauke Heumann, Dominik Kleinen, Ulrike Schwab, Shlomi Moto Wagner
Komposition: Misha Cvijovic
Musiker: Jochen Carls, Misha Cvijovic, Paul Hübner, Sabrina Ma, Lixue Lin-Siedler
Ton: Torben Utecht
Produktion: Autorenproduktion 2020
Länge: 50'21

Eine Wiederholung vom 02.06.2021

Johannes Müller arbeitet als Musiktheater-Regisseur, Dramaturg und Autor. In seinen Arbeiten interessiert er sich für abseitige Theater-Genres, Archive und alle Formen der Unterhaltungskunst. Seit 2021 gestaltet er dazu den Podcast „Etablissement“.

Philine Rinnert ist freie Szenografin und Künstlerin. Sie arbeitet in verschiedenen internationalen Produktionen und Partnerschaften. Ihre Bühnenräume, Installationen und visuellen Konzepte reflektieren Rechercheprozesse und schaffen interdisziplinäre Räume der Kommunikation. 

Müller/Rinnert nehmen die Vergangenheit der Oper, ihre Wirkung und Techniken ins Visier, zugleich zeigen sie auch eine Archäologie der Gegenwart, von Entertainment und Queer Culture. Seit 2010 werden sie regelmäßig durch den Hauptstadtkulturfonds und die Senatsverwaltung Berlin gefördert. Sie realisierten zahlreiche Musiktheater-Projekte an Häusern wie der Bayerischen Staatsoper München, Staatsoper Stuttgart, Opera Ballet Vlanderen, den Sophiensaelen Berlin oder Kampnagel Hamburg.
Zuletzt: „Liebestod“ (Koproduktion von Johannes Müller und Philine Rinnert mit dem Opera Ballet Vlaanderen, der Staatsoper Stuttgart und dem Württembergischen Kunstverein Stuttgart 2022).

Ihr Singspiel „Im Weißen Rössl am Central Park (in schlechtem Deutsch und ebensolchem Englisch)“ entstand unter Verwendung von Texten aus „Das weiße Rössl am Central Park“/„The White Horse Rides again“ (Texte von Jimmy Berg) und einzelner Song-Umdichtungen aus dem Nachlass Jimmy Bergs – mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Exilbibliothek im Literaturhaus Wien und von Franz und Gertrude Berg – sowie unter Verwendung von „Im weißen Rößl“ (Singspiel in drei Akten, frei nach dem Lustspiel von Blumenthal und Kadelburg, von Hans Müller und Erik Charell, Gesangstexte von Robert Gilbert, Musik von Ralph Benatzky, sechs musikalische Einlagen von Robert Gilbert, Bruno Granichstaedten und Robert Stolz).
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