Rechtsextreme vor Gericht (4/4)
Prozessbeobachtungen aus Saal 165 C
Hunde, die bellen
Von Marie Schwesinger
Regie: Eva Solloch
Mit: Marie Schwesinger, Nagmeh Alaei, David Vormweg
Ton und Technik: Hendrik Manook und Oliver Dannert
Assistenz: Levin Schwarzkopf
Redaktion: Anna Seibt
Produktion: Deutschlandfunk 2024
Hunde, die bellen
30:19 Minuten
Im letzten Prozess, den die Theaterregisseurin verfolgt, geht es um Drohschreiben mit dem Absender NSU 2.0. Geschädigte sind vor allem Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen. Ist das eine neue Art von rechtem Terror?
Scheinbar handelt es sich beim NSU 2.0 um einen einzelnen Täter. Aber ist die Einzeltätertheorie nicht längst überholt? Zeigt uns der Blick in die Geschichte doch, dass sich die Täter immer wieder aufeinander beziehen und nicht im luftleeren Raum handeln. Und noch etwas wird immer klarer: Die Opfer der rechtsextremen Täter sind nicht nur „die anderen“. Opfer sind wir alle, die wir in einer angstfreien und diversen Gesellschaft leben wollen.
Marie Schwesinger hat ein Theaterstück zu den letzten beiden Prozessen geschrieben. Bei der Premiere fragt sie sich: Schaffen wir es, gemeinsam für den Erhalt unserer freiheitlichen Demokratie einzustehen?
Marie Schwesinger (geb. 1988 in Hamburg) ist freie Theaterregisseurin und Autorin in Frankfurt/Main. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist Dokumentar- und Recherchetheater. Von 2020-2022 war sie Prozessbeobachterin am Oberlandesgericht Frankfurt und forschte künstlerisch zu Rechtsextremismus.