Reihe: Nach dem Krieg

Nachmittags faulenze ich furchtbar

Ein altes Tagebuch mit Ledereinband liegt aufgeschlagen auf einem Dielenboden.
Ein Zeitdokument, das sich durch detailreiche Beschreibungen auszeichnet. © EyeEm / Prianko Biswas
Von Heike Tauch · 15.11.2022
• Porträt • Sein Leben war das Radio. Der Regisseur Ulrich Gerhardt entdeckt Anfang der Nuller-Jahre sein Tagebuch, das er als 11-jähriger Schüler von März bis Mai 1945 schrieb. Er liest, ergänzt, kommentiert es, und er besucht den Ort seiner Kindheit erneut.
Anfang 1945 ist Ulrich Gerhardt elf Jahre alt und Schüler des Musischen Gymnasiums in Untermarchtal. Hier beginnt er am 4. März 1945 ein Tagebuch zu schreiben, das am 6. Mai auf der letzten verfügbaren Seite endet, als bereits die Franzosen und Amerikaner im Ort angekommen sind. Jahrzehnte später findet er sein Tagebuch wieder: ein Zeitdokument, das sich durch detailreiche Beschreibungen auszeichnet, die er nun mit dem Wissen seiner Jahre kommentiert. Er besucht erneut den Ort, an dem er wegen der Kriegswirren früh erwachsen werden musste, und lässt uns teilhaben an Erfahrungen und Einsichten, die den Boden für ein erfülltes künstlerisches Leben bilden.

Reihe: Nach dem Krieg
Nachmittags faulenze ich furchtbar
Der Regisseur Ulrich Gerhardt und sein Tagebuch von 1945
Von Heike Tauch
Regie: die Autorin
Mit Ulrich Gerhardt, Claudia Jahn
Ton und Technik: Gunther Rose und Oliver Dannert

Produktion: Deutschlandfunk 2021
Länge: 49‘

Heike Tauch arbeitet seit 1992 als Autorin und Regisseurin fürs Radio mit Schwerpunkt Hörspiel und Feature. Von 1996 bis 2012 leitete sie das Hörtheater von Deutschlandradio. Für ihr Feature "Bürger zweiter Klasse" (Deutschlandfunk 2016) erhielt den n-ost-Reportagepreis. Zuletzt: "Seeleute für Erez Israel. Die deutsche Kapitänsfamilie Pietsch aus Danzig" (Deutschlandfunk/SWR 2020). Im Künstlerduo "tauchgold" schreibt und realisiert sie zusammen mit Florian Goldberg Hör- und Bühnenstücke.

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