Ornament - kein Verbrechen?
Eine Architektur-Rebellion gegen den Modernismus
Von Christoph Spittler
Regie: Claudia Kattanek
Mit: Claudia Matschulla, Justine Hauer,
Jürgen Sarkiss, Denis Moschitto und dem Autor
Ton und Technik: Gunther Rose und Lukas Fehling
Redaktion: Thorsten Jantschek
Deutschlandfunk 2025
Eine Architektur-Rebellion gegen den Modernismus
Wohnhaus, Allee der Kosmonauten, Marzahn, Berlin, Deutschland © IMAGO / Schöning
Ornament - kein Verbrechen?
55:42 Minuten

Zeitgenössische Mainstream-Architektur: öde, einfallslos und menschenfeindlich. So das Urteil einer ästhetischen Protestbewegung, die sich vorwiegend in sozialen Medien formiert. Die schwedische Gruppierung „Arkitekturupproret“ wurde 2013 gegründet und hat sich als „Architectural Uprising“ inzwischen internationalisiert.
Die Neue Frankfurter Altstadt mit ihren Pseudo-Fachwerkhäusern, das rekonstruierte Berliner Stadtschloss oder die Dresdener Frauenkirche: So wünschen sich die Aktivistinnen und Aktivisten unsere Städte.
Neuerdings spezialisieren sich Architekturbüros auf Neubauten im Gründerzeitstil. Aber die Eliten der Zunft bauen weiterhin am Schönheitsempfinden des Volkes vorbei, heißt es in den Kommentarspalten der „Architektur-Rebellion“.
Ist das bloß rechte Kulturkampfrhetorik? Wollen wir nicht alle lieber im Fachwerkhaus wohnen als in Gropiusstadt? War die Kritik an seelenlosen einstürzenden Neubauten nicht einmal Sache von Hippies und Ökos?
Christoph Spittler, geboren 1969 in Niedersachsen und aufgewachsen in Salzgitter-Bad, ist seit seinem Ethnologiestudium begeisterter Milieusurfer. Seit Anfang der 90er lebt er in Berlin. Überall entdeckt er fremde Kulturen und ist fasziniert von Glanz und Elend des globalen Kapitalismus. Seit 1993 hat Spittler zahlreiche Radio-Features produziert, zuletzt „Böse Orks, gierige Ferengi“ über Rassismus in Fantasy und Science Fiction (2024) sowie „Vermaledeit seyst du. Geschichte der Hassrede“ (2023) „Going native. Die Faszination des kulturellen Seitenwechsels“ (2022) im Deutschlandfunk.