Originaltonhörspiel: Chor der Pförtner:innen

Die Pforte ist eine Insel (1/4)

Nahaufnahme von schicken Schlüsseln.
Wer kriegt einen Schlüssel, wer nicht? An der Pforte wird entschieden. © Augusto Colombo / EyeEm
Von Mara May |
• Experimentelle Doku • Tag für Tag: 75 Mal „Guten Morgen“, 54 Mal „Guten Abend“, Türen öffnen, Auskunft oder Schlüssel geben, Post und Wünsche entgegennehmen, dazwischen Zigarette oder Stressball. An der Pforte wird entschieden – rein oder raus?
Tonaufnahmen im Dreh- und Angelpunkt: an der Pforte. Sie fungiert als Schwellenraum, in dem für wenige Sekunden ein Machtgefälle spürbar wird. Sie ist eine Bühne, ein Schutzschild, ein Filter, eine Schleuse und die erste und letzte Kontaktstelle. In diesem Hörspiel kommen Menschen zu Wort, die an Eingängen arbeiten.
In der Universität will der Pförtner die Menschen miteinander verbinden, im Hotel Adlon wähnt sich der Concierge, der fast alle Wünsche erfüllt, auf einer Bühne, im Schulamt fühlt sich die Pförtnerin sicher und unsichtbar in ihrem Glaskasten und im Funkhaus sitzt der Pförtner im Empfang hinter einer Panzerglasscheibe.

Die Pforte ist eine Insel (im vorbeiziehenden Strom der Leute)
Teil 1/4: Ich bin präsent, ich will präsent sein
Von Mara May
Mit: Thomas Bintig, Vesna Harjung, Dirk Wenzel, Stefan Eisenbart, Claudia Nawroth, Sandra Prochnow, Jurate Braginaite, Mara May
Komposition: Tommy Neuwirth
Ton und Technik: Alejandro Weyler, Laura Anh Thu Dang
Experimentelles Radio der Bauhaus-Universität Weimar 2021
Länge: 20'01
Eine Wiederholung vom 12.01.2022

Teile 3 und 4 am 29. Oktober um 22.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

Mara May ist in Frankfurt am Main aufgewachsen und studierte Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim sowie Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar. Als freie Radiokünstlerin gibt sie Workshops und kollaboriert mit dem Theaterkollektiv „Syndikat Gefährliche Liebschaften“. Sie arbeitet als Hörspielautorin und -regisseurin. Für „Vogel Igel Stachelschwein – Ein Spiel in Weimar Nord“ (MDR 2022) erhielt sie gemeinsam mit Jurate Braginaite den Hörspielpreis der ARD. Für Deutschlandfunk Kultur bearbeitete und inszenierte sie 2025 „Die Kobra von Kreuzberg“ nach dem Roman von Michel Decar.

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