Hörspiel: Chor der Pförtner*innen (1/4)

Die Pforte ist eine Insel (im vorbeiziehenden Strom der Leute)

Ein geöffneter Schlüsselkasten voll mit einzelnen Schlüsseln an Haken.
© Mara May
Von Mara May · 12.01.2022
Fünfundsiebzig Mal „Guten Morgen“, vierundfünfzig Mal „Guten Abend“, immer wieder Tür öffnen, Auskunft oder Schlüssel geben, Post und Wünsche entgegennehmen, dazwischen Zigarette oder Stressball. Hier wird entschieden – rein oder raus?
Tonaufnahmen im Dreh- und Angelpunkt: Die Pforte verhält sich wie ein Schwellenraum, in dem für wenige Sekunden ein Machtgefälle spürbar wird. Sie ist eine Bühne, ein Schutzschild, ein Filter, eine Schleuse und die erste und letzte Kontaktstelle. In diesem Hörspiel kommen Menschen zu Wort, die sich an Eingängen befinden. In der Universität will der Pförtner die Menschen miteinander verbinden, im Hotel wähnt sich der Concierge, der fast alle Wünsche erfüllt, auf einer Bühne.

Ursendung
Die Pforte ist eine Insel (im vorbeiziehenden Strom der Leute)
Teil 1/4: Ich bin präsent, ich will präsent sein
Von Mara May
Mit: Thomas Bintig, Vesna Harjung, Dirk Wenzel, Stefan Eisenbart, Claudia Nawroth, Sandra Prochnow, Jurate Braginaite, Mara May
Komposition: Tommy Neuwirth
Ton und Technik: Alejandro Weyler, Laura Anh Thu Dang                                
Produktion: Experimentelles Radio Weimar 2021
Länge: 20‘01

Mara May, Autorin und Regisseurin im Hörfunk. Studium Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie arbeitete für das Institut für Musik und Akustik am ZKM Karlsruhe, für das Kunstfest Weimar und realisiert Theaterprojekte mit diversen Kollektiven. Sie gibt Workshops für Jugendliche zu Hörspiel & Audiowalk, unter anderem mit der „AG Pärchenurlaub“. Zuletzt entwickelte sie zusammen mit Micha Kranixfeld das Hörstück „Im tiefen, queeren Wald“ (Deutschlandfunk Kultur 2020). Sie lebt in Weimar.



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