Eine Radio-Fantasie über Louis Aragon

Die Muschelerde der Träume

Louis Aragon spricht beim Zweiten Kongress sowjetischer Schriftsteller.
Louis Aragon spricht beim Zweiten Kongress sowjetischer Schriftsteller. © IMAGO / Bridgeman Images
Von Alban Nikolai Herbst |
• Literatur • In Werk und Leben des Schriftstellers Louis Aragon treffen viele zentrale Fragen des 20. Jahrhunderts aufeinander: Literatur und Engagement, schuldhafte Verstrickung und intellektuelle Freiheit.
Er war überzeugter Kommunist, hieß die Moskauer Prozesse gut und dichtete Heldenlieder auf Stalin. Erst 1968, als die sowjetischen Truppen in Prag einmarschierten, lösten sich seine ideologischen Gewissheiten auf. Oder war auch Aragons kommunistisches Engagement nur eine Rolle, so wenig greifbar wie so vieles in dieser schillernden Biografie? „Die Geschichte meines Lebens“, so Aragon, „wird die eines anderen gewesen sein, der ebensowenig existiert wie ich.“
Alban Nikolai Herbst entdeckt in den Masken des Autors Aragon die zersplitterte Poetik des 20. Jahrhunderts und eine exemplarische Biografie.

Die Muschelerde der Träume
Eine Radio-Fantasie über Louis Aragon
Von Alban Nikolai Herbst
Regie: Thomas Zenke
Mit: Renate Fuhrmann, Michael Ewers, Peter Lieck
Deutschlandfunk 1997
Länge: 48‘45
Eine Wiederholung vom 10.10.1997

Alban Nikolai Herbst, 1955 geboren, ist Romancier, Dichter, Essayist und Hörstückkünstler. Zuletzt erschien sein Roman „Briefe nach Triest“ (2025).

Louis Aragon (1897-1982) war ein französischer Schriftsteller, Vertreter des sozialistischen Realismus und Mitbegründer des Surrealismus.

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