Hörspiel nach Maurice Blanchot

Aminadab (3/3)

Thomas ehemals an ihn gefesselter Begleitung erklärt ihm seine Bestimmung.  Zu sehen: Eine Collage - Die Silouette eines jungen Mannes (grau mit grünem Hintergrund), davor eine Hand mit einem angedeuteten Heft in der Hand.
Thomas ehemals an ihn gefesselter Begleitung erklärt ihm seine Bestimmung. © Deutschlandradio / Christine Grimm
Von Maurice Blanchot · 27.11.2022
• Philosophie / Literatur • Thomas bewegt sich im Haus zwischen Oben und Unten, zwischen Leben und Tod. Sein ehemals an ihn gefesselter Begleiter begegnet ihm wieder und erklärt ihm seine Bestimmung, bevor die Dunkelheit sich über alles legt.
Thomas findet eine der Hausangestellten wieder, die Kranke pflegt, und wird selbst eine lange Weile krank. Nach seiner Genesung ist er zum Bediensteten des Hauses geworden. In dieser Rolle trifft er auf Lucie, die junge Frau, die ihm vermeintlich bedeutet hatte, ins Haus zu kommen. Sie verheißt ihm Freiheit in der vollkommenen Nacht. Doch um dorthin zu gelangen, muss Thomas vorbei an dem titelgebenden Aminadab – in der Bibel ein Vorfahr Jesu –, der in dem Haus, durch das Thomas irrt, die Tür zur Unterwelt bewacht.
„Um an die Dichtung von so komplexen Werken wie Aminadab zu rühren, wären beträchtliche, vielleicht übermäßige intellektuelle Mittel notwendig.“ (Emmanuel Levinas)

Ursendung
Aminadab (3/3)
Von Maurice Blanchot
Übersetzung aus dem Französischen: Marco Gutjahr
Bearbeitung und Regie: Klaus Buhlert
Mit: Jens Harzer, Bibiana Beglau, Dimitrij Schaad, Manuel Harder, Johannes Silberschneider, Marina Galic, Franz Pätzold, Wolfram Koch, Jan Bülow, Manfred Zapatka
Komposition: Klaus Buhlert
Ton und Technik: Klaus Buhlert, Martin Eichberg, Jan Fraune und Philipp Adelmann

Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022
Länge: 87'16

Maurice Blanchot (1907–2003) war ein französischer Journalist, Literaturtheoretiker und Schriftsteller. Er hatte bedeutenden Einfluss auf das französische Geistesleben und insbesondere den Poststrukturalismus. Mit dem Philosophen Emmanuel Levinas, den er während seines Philosophie- und Deutschstudiums in Straßburg kennengelernt hatte, verband ihn eine lebenslange Freundschaft. Blanchots literarisches Schaffen beschäftigt sich unter anderem mit der Erfahrung des Lesens und Schreibens. Sein bekanntestes Werk ist der Roman „Thomas, der Dunkle“ (1941). Der Roman „Aminadab“ erschien 1942.

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