Die Entflohene (3/4)
Venedig
Nach dem Roman „La Fugitive“
Von Marcel Proust
Aus dem Französischen übersetzt von Bernd-Jürgen Fischer
Hörspielbearbeitung Wort: Manfred Hess und Hermann Kretzschmar
Regie: Ulrich Lampen
Mit: Felix Goeser, Laura Balzer, Sebastian Blomberg, Josefin Platt, Elisa Schlott, Friedhelm Ptok, Wolfgang Pregler, Nico Holonics, Imogen Kogge, Wiebke Puls
Komposition: Hermann Kretzschmar
Musik: Pablo Druker und Ensemble Modern
Ton und Technik: Christian Bader, Christian Eickhoff, Tanja Hiesch, Philipp Knop, Alexander Kolb, Mike Wayszack, Christoph Claßen
Regieassistenz: Constanze Renner
Dramaturgie: Manfred Hess
Mitwirkung: Uta Felten
SWR/Deutschlandfunk 2022
Länge: 47‘57
Eine Wiederholung vom 24.01.2023
Teil 4 am 27.01.2026, 20.05 Uhr, Deutschlandfunk, Hörspiel
Hörspiel nach Marcel Proust
Marcels brennende Eifersucht löst sich während einer Venedig-Reise langsam in Trauer und Vergessen.
© imago images/serienlicht
Die Entflohene (3/4)

• Literatur • War Marcel Albertines eben noch überdrüssig, versucht er nun, die Entflohene mit allen Mitteln zurückzugewinnen. Doch vergebens: Ihn erreicht nur noch die Nachricht von ihrem Tod.
Das dekadente Leben um 1910 wird am Beispiel des wohlhabenden Marcel und der lebensfrohen Albertine vorgeführt. Er liebt sie voller Eifersucht, sie stirbt überraschend nach einem Reitunfall. Proust ist aber kein Chronist seiner Zeit wie Balzac oder Zola, auch wenn er den Nationalismus, Klassismus und Antisemitismus der französischen Gesellschaft spiegelt. Er umkreist vielmehr psychosoziale Konstellationen, die bis heute aktuell sind: die Abhängigkeit des sexuellen Begehrens und der Geschlechter-Disponiertheit vom gesellschaftlichen Maskenspiel oder die Subjektivität der Erinnerung und die Unendlichkeit der Selbstreflexion.
Marcel Proust (1871–1922) entstammte einer wohlhabenden katholisch-jüdischen Familie. Sein Hauptwerk, den autofiktionalen Romanzyklus „À la recherche du temps perdu“, schrieb er von 1908 bis zu seinem Tod. Die ersten vier Bücher dieses Meisterwerks modernen Erzählens machten noch zu Lebzeiten seinen literarischen Rang deutlich, die restlichen erschienen posthum.








