Hörspiel von Fjodor M. Dostojewski

Der Doppelgänger

„Ich bin nicht ich, sondern jemand ganz anderer, der mir verblüffend ähnlich ist.“ Zu sehen: Porträt eines Mannes dupliziert / Foto 1930 Mann, digital koloriert.
„Ich bin nicht ich, sondern jemand ganz anderer, der mir verblüffend ähnlich ist.“ © picture-alliance / akg-images / Collage Deutschlandradio
10.09.2022
Der Titularrat Goljadkin fühlt sich verraten und bedroht. Ein junger Amtskollege ist zum Assessor befördert worden und soll der Schwiegersohn des Staatsrats Olsufij Ivanovic werden, eines früheren Gönners Goljadkins, und dessen Tochter Klara heiraten.
Goljadkin liebt Klara und versucht nun über eine Intrige das Blatt noch einmal zu wenden. Als er zum Geburtstag Klaras ins Haus seines Gönners kommt, weist man ihn als Querulanten vor die Tür und wirft ihn unter demütigenden Umständen aus dem Haus. In derselben Nacht begegnet ihm sein Doppelgänger; die Erscheinung wird am nächsten Morgen Realität: ein Titularrat gleichen Namens und gleichen Aussehens nimmt als neu eingestellter Beamter des Ministeriums an seinem Schreibpult Platz. In der Folge entspinnt sich zwischen Goljadkin und seinem Doppelgänger ein grotesker, undurchschaubarer Kampf, der mit der Einlieferung des wirklichen Goljadkin in die Irrenanstalt endet. Goljadkins Wille zur Selbstbehauptung ("Ich bin ganz für mich") geht in gespenstischer Beziehungslosigkeit unter: "Ich bin nicht ich, sondern jemand ganz anderer, der mir verblüffend ähnlich ist."

Der Doppelgänger
Hörspiel von Fjodor M. Dostojewski
Aus dem Russischen von Georg Schwarz
Bearbeitung: Gabriele Neumann
Komposition: Gerd Bessler
Regie: Elisabeth Panknin und Gerd Bessler
Mit Ignaz Kirchner, Werner Wölbern und Otto Sander
Produktion: Deutschlandfunk/ORF 2002

Fjodor M. Dostojewski (1821-1881) schrieb "Schuld und Sühne" (1866), "Die Dämonen" (1871/72) sowie "Die Brüder Karamasow" (1879/80).

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