Sklavenfischer
Ausbeutung in Thailands Fischereiwirtschaft
Von Alfred Breier
Regie: Matthias Kapohl
Es sprachen: Oliver Nitsche, Demet Fey, Stefko Hanushevsky, Jochen Langner, Andreas Laurenz Maier und Steffen Reuber
Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Oliver Dannert
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk/BR/HR/ORF/RB 2022
Ausbeutung in Thailands Fischereiwirtschaft
Fischerboot in Mahachai, Samut Sakhon, Thailand © imago images/ZUMA Wire
Sklavenfischer
54:58 Minuten
Auf vielen Booten schuften Arbeitssklaven – wer aufbegehrt, verschwindet auf hoher See. Schon 2015 drohte Thailand ein Exportverbot. Der weltgrößte Hersteller von Thunfischkonserven versprach Reformen. Geändert hat sich seitdem wenig.
Alfred Breier recherchiert vor Ort und stößt auf Angst: Nur an geheimen Orten erzählen Fischer von Zwangsarbeit, Lohnknechtschaft, verschwundenen Kollegen. Polizisten, die gegen korrupte Militärs und Politiker ermitteln, werden ermordet oder flüchten ins Ausland. Staatliche Inspekteure klagen dagegen über „vom Westen aufgezwungene Maßnahmen“, Kapitäne über teure Überwachungstechnik.
Die USA haben Thailand inzwischen auf ihre Beobachtungsliste für Menschenhandel gesetzt. Aber die Europäische Kommission begrüßt die Regierung als „neuen engagierten Partner im Kampf gegen illegale Fischerei“. - Essen wir noch immer Fisch, der von Arbeitssklaven gefangen wurde?
Update Juli 2022 - Die USA haben Thailand in ihrem Menschenhandelsbericht von 2022 wieder eine Stufe höhergestuft. Die im Bericht 2021 beschriebenen Missstände bestünden aber weiter. So sei nach wie vor bei Kontrollen auf Fischerbooten kein einziger Fall von Menschenhandel dokumentiert worden, hieß es in dem Bericht.