Neuland
Feature-Serie in sechs Folgen
Von Dörte Fiedler
Mit Anne Müller, Ursula Werner und Axel Wandtke
Ton und Technik: Jean Szymczak
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Dlf 2018
Neuland (5/6)
Mikrochip am Forschungsinstitut für Nichteisenmetalle Freiberg: Das Institut war Teil des VEB Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck und einer der Vorreiter bei der Entwicklung der Mikroelektronik in der DDR
© Rigo Pohl
Die große Gleichzeitigkeit
31:35 Minuten

Von Dörte Fiedler · 23.11.2018
Das Jahr 1989: Das Westfernsehen kommt nach Gittersee. Die Bürger werden mutiger, die Proteste gegen das Werk lauter. Noch werden Demonstranten niedergeknüppelt und ins Gefängnis gesteckt. Die Dresdner Ingenieure ahnen, dass der Wind sich dreht. Und die Kumpel in Gittersee stehen vor einer ungewissen Zukunft.
1986 bekommt Bernd Junghans einen Anruf, mit dem er nicht gerechnet hat und dessen Folgen sein Leben und das vieler anderer prägen wird. Sein Dresdner Team soll im Staatsauftrag der DDR einen 1-MB-Speicherchip entwickeln. Drei Jahre haben sie Zeit, um den technologischen Rückstand ans Weltniveau zu verkleinern.
1987 wird beschlossen, das Uran-Bergwerk "Willi Agatz" aufzugeben. Mehr als 1.000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Ersatz verspricht die expandierende Mikroelektronik. Der elementare Rohstoff Silizium soll künftig im eigens dafür umgerüsteten Bergbaubetrieb gezüchtet und die Kumpel daraufhin umgeschult werden. Doch die Produktion ist mit Risiken verbunden. Dagegen regt sich der Protest der Anwohner und der jungen Umweltbewegung in Dresden.
1989 ist die Autorin zehn Jahre alt, eine Leipziger Fünftklässlerin mit rotem Halstuch. Von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen des Landes, das im Verschwinden begriffen ist, geschweige denn vom Flaggschiff der Mikroelektronik, dem 1-MB-Chip, bekommt sie nichts mit. Die Feature-Serie gibt exemplarisch anhand einer besonderen Industriegeschichte einem Generationengespräch Raum.
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