Ursendung
Mein Vater war Russe
Ein unerzähltes Kapitel der Nachkriegsgeschichte
Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt
Regie: Nikolai von Koslowski
Mit: Henning Nöhren
Ton: Jan Fraune
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2025
Länge: ca. 54‘30
Ein unerzähltes Kapitel der Nachkriegsgeschichte
Manchmal war ein Foto das Einzige, was Kinder von ihren russischen Vätern hatten. © privat
Mein Vater war Russe

Am Ende des Zweiten Weltkriegs zeugten russische Soldaten zahlreiche Kinder mit deutschen Frauen. Es gab Vergewaltigungen, aber auch Liebesbeziehungen. Beim Annähern an ihre Herkunft haben die „Russenkinder“ mit Tabus und Verdrängungen zu kämpfen.
Irgendetwas stimmt nicht. Mit dieser Gewissheit wachsen die um 1945 gezeugten Kinder von deutschen Frauen und russischen Soldaten auf. Fast immer sind sie machtlos gegen das bleierne Schweigen der Mütter, die ihre Vergangenheit durch Lebenslügen unter der Decke halten wollen. Egal ob die Beziehungen der jungen Frauen zu den Rotarmisten gewaltsam erzwungen oder romantisch waren, im Nachkriegsdeutschland werden sie zum sozialen Makel. Die Suche der so gezeugten Kinder nach dem leiblichen Vater und anderen russischen Angehörigen wird zum Lebensinhalt und die Annäherung an ihre russische Herkunft, das Wachsen der Vertrautheit mit diesem Land und ihren Menschen, wird Teil ihrer Identität.
Matthias Baxmann arbeitete als Puppenspieler, Theaterpädagoge und seit den 80er-Jahren als Autor, Journalist und Produzent von zahlreichen Features und Sendereihen beim Radio. Zuletzt für Deutschlandfunk Kultur: „Seid bereit! Immer bereit! – Pioniere in der DDR“ (2024).
Matthias Eckoldt ist Schriftsteller, Wissenschaftsautor und Radiomacher. Er schrieb Romane, Erzählungen, Sachbücher und zahlreiche Radiofeatures, zuletzt für Deutschlandfunk Kultur: „Die Entschlüsselung des Lebendigen“ (2022)
Gemeinsam produzieren Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt die beliebte Reihe „Alltag anders“ bei Deutschlandfunk Kultur.