Erschöpfungssyndrom

Long Covid und ME/CFS – Krimi um eine Krankheit

Eine Frau hält ihr Gesicht mit ihren Händen verdeckt.
Vor allem Frauen jugendlichen und mittleren Alters betrifft Long Covid und ME/CFS. © picture alliance / empics / Dominic Lipinsk
Von Nicolas Morgenroth · 29.04.2023
Post Covid ist ein Rätsel. Dabei ist das Syndrom gar nicht so neu. Schon 1955 wurde eine ähnliche Krankheit beschrieben, die nach viralen Infekten auftritt: ME/CFS, Chronisches Fatigue-Syndrom. Warum gibt es bis heute keine Therapien?
Wie Long Covid betrifft auch ME/CFS vor allem Frauen jugendlichen und mittleren Alters. Sie erleben eine Medizin, die Forschung überwiegend an Männern betreibt und die körperlichen Beschwerden von Frauen oft nicht ernst nimmt. Das Feature folgt Betroffenen sowie Ärztinnen und Ärzten in die Geschichte einer stigmatisierten Krankheit: Jahrzehntelang wird das Chronische Fatigue-Syndrom zu einem psychosomatischen Phänomen erklärt, die Forschung stagniert. Bis 2020 gibt es in Deutschland keine öffentliche Förderung für die Erforschung von Therapien für ME/CFS, obwohl hier rund 300.000 Menschen betroffen sind. Doch dann kommt die Corona-Pandemie in Deutschland an. Betroffene von Post Covid und ME/CFS tun sich zusammen, um Forschung, Aufklärung und Versorgung zu fordern. Mit Erfolg.
Manche Betroffene von Long Covid oder ME/CFS leiden an einer starken Reizempfindlichkeit. Musik, Effekte und Geräusche im Feature können für sie überfordernd sein. Deshalb stellen wir hier eine akustisch reduzierte Fassung zur Verfügung.

Long Covid und ME/CFS – Krimi um eine Krankheit
Von Nicolas Morgenroth
Regie: der Autor
Mit: Maya Bothe, Martin Bross, Wolfgang Rüter und Svenja Wasser
Ton: Olaf Dettinger

Produktion: WDR 2022
Länge: 53'01

Nicolas Morgenroth, geboren 1990, hat in Berlin, Exeter und Marseille Sozialwissenschaften studiert und in Soziologie promoviert. Seit 2020 arbeitet er als freier Radiojournalist und als Teil des Kollektivs audiokombinat.net.

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