Lob der Lücke

    Zwischen-Raum

    54:23 Minuten
    Zwei Menschen halten 1,5 Meter Abstand.
    Was hilft um sich vor ansteckenden Krankheiten zu schützen? Abstand halten. © Imago / Westend61
    Von Ulrich Biermann und Veronika Bock · 17.03.2024
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    Im März 2020 begann ein Leben auf Distanz. Während Abstand halten zur unliebsamen Regel wurde, nahmen Klagen über fehlende Nähe zu. Dabei ist der Abstand schon immer präsent und sinnvoll gewesen - in der Natur, aber auch in der Kultur.
    Wir sind soziale Wesen, brauchen die Nähe, das Gruppenerlebnis, dennoch lehrt schon die Fahrschule: halber Tacho! Bei 100 Stundenkilometern Geschwindigkeit reichen 50 Meter Abstand so gerade, um gefahrlos zu bremsen. Darunter wird die Nähe potenziell schmerzhaft bis tödlich.
    Nicht drängeln lernen wir im Kindesalter, auch weil die Distanz zwischen zwei Menschen abhängt vom Grad ihrer Intimität. Nur Vertraute mit besonderer Erlaubnis lassen wir näher als 60 Zentimeter an uns heran. Zu viel ungewünschte Nähe macht Stress, das wissen Anthropologie, Psychologie und Kommunikationswissenschaft. Minimale Distanzen entscheiden im Hip-Hop über Flow oder Flop.
    Auch zugroßeNähezwischendenBuchstabenoderWortenstresst, wir verstehen nichts, wenn der Abstand zu klein wird. Wir brauchen Distanz - schließlich sind wir soziale Wesen.

    Zwischen-Raum
    Lob der Lücke
    Von Ulrich Biermann und Veronika Bock

    Regie: Susanne Krings
    Es sprachen: Rebekka Madita Hundt und Volker Hengst
    Ton und Technik: Gunther Rose, Caroline Thon, Jens Müller, Hendrik Manook, Lukas Fehling

    Redaktion: Klaus Pilger
    Produktion: Deutschlandfunk 2021
    (Wiederholung vom 28.11.2021)

    Ulrich Biermann, Jahrgang 1960, studierte Publizistik, Anglistik, Amerikanistik und Philosophie. Seit 1985 schreibt er für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Autor diverser Hörspiele, Features und WDR-„Zeitzeichen“. Moderation unter anderem beim WDR und beim Dlf. Neben seiner journalistischen Tätigkeit komponiert Biermann für Hör- und Schauspiel und führt Regie bei Hörbüchern.


    Veronika Bock wurde 1959 in Brandenburg geboren, wuchs im Ruhrgebiet auf und lebt heute in Bonn. Nach einem Studium der Pädagogik und einigen Jahren in der Jugendarbeit, arbeitet sie als Journalistin, Autorin und Kommentatorin, schreibt und produziert Features vornehmlich für den Hörfunk.

    Der Freistil-DREIERPACK von Ulrich Biermann und Veronika Bock begann am 3. März mit dem Feature „Kitsch!? – Einblicke in die Welt der beglückenden Geschmacklosigkeiten“ aus dem Jahr 2009. Am 10. März folgte die Sendung „So lange Sie können vorwärtz und abwärtz – Eine Bedienungsanleitung“ (2010). Zum Abschluss nun am 17. März das Feature „Zwischen-Raum – Lob der Lücke“ aus dem Jahr 2021.

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