Doku-Serie über Schule: Einsteiger und Pubertierende

SCHULE (1+2/6)

56:38 Minuten
Zeichnung zu Folge 1: Schulkinder mit dem Rücken zum Zeichner, tragen Schulranzen und sind auf dem Weg zur Schule.
In Klasse 4-6 gehen die meisten Kinder noch gern zur Schule © Josef Maria Schäfers
Von Stella Luncke und Josef Maria Schäfers · 16.03.2021
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Bereitet die Schule aufs Leben vor? Um das herauszufinden, waren unsere Reporter 15 Monate lang vor Ort. Mit 12 Mikrofonen in drei Klassenstufen. Sie fanden das ganze Spektrum: Chaos, Langeweile, Aufbruchsstimmung.
Die meisten Jahre der Jugend verbringt man in der Schule. Aber warum und wozu? Lernt man hier fürs Leben – und kommt man zum Leben vor lauter Lernen? Unsere Autoren wollten es genau wissen. Für 15 Monate wurden sie zum Teil des Alltags an der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule in Berlin-Charlottenburg. Einer "normalen" staatlichen Gesamtschule, in der alternative Konzepte integriert werden. Mit Mikros für Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte, Sitzkreise und spontane Situationen. Mit Erinnerungen an die eigene Schulzeit. Und zugleich mit dem Blick der Eltern, deren eigene Kinder in die Schule gehen.
Die 15 Monate wurden zu einer kompletten Schullaufbahn im Schnelldurchgang. Den Anfang (Folge 1) macht die Grundstufe, Klasse 4 bis 6. Inseln von Tischen verteilt im großen Raum, alle verschieden hoch und unterschiedlich ausgestattet – Kopfhörer, Trennwände, Kippelhockis, Sitzerhöhungen. Ein Großraumbüro für Kinder, geschäftiges Treiben, jeder lernt für sich in der passenden Lernatmosphäre, erklärt seinem Nachbarn das bereits Verstandene, die Lehrer sind bei Bedarf ansprechbar. Selbständigkeit und Eigeninitiative werden hier großgeschrieben. In Klasse 7, in der Mittelstufe (Folge 2), ist die Pubertät voll im Gange. Es zeigt sich ein ganz anderes Bild: Jugendliche mit Kapuzen über den Gesichtern, einige Köpfe liegen auf den Tischplatten. Schriller Handysound mit schlechtem Deutschrap. Gequatsche, Geschreie und Gerangel um Plätze. Freiwillig lernt hier kaum noch jemand. Für Lehrer ist es nicht leicht, sich Gehör zu verschaffen.

Ursendung
SCHULE (1+2/6)
Eine Bestandsaufnahme
Folge 1: Frei nach Plan
Folge 2: Vom Putztag zum Wandertag

Von Stella Luncke und Josef Maria Schäfers
Ton und Regie: Stella Luncke und Josef Maria Schäfers
Mit: Fanny Staffa
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021
Länge: 56'30

Teile 3 und 4 am 17. März um 22:03 Uhr
Teile 5 und 6 am 18. März um 22:03 Uhr

Stella Luncke und Josef Maria Schäfers, geboren 1974 und 1968, produzieren lange und kurze Features und Hörspiele für verschiedene Sender, außerdem Wurfsendungen für Deutschlandfunk Kultur. Sie sind im Leitungsteam des Berliner Hörspielfestivals. Zuletzt: "Idylle" (Deutschlandfunk Kultur 2019), "Smalltalk 1" (RBB 2014), "Smalltalk 2" (RBB 2015), "Smalltalk 3" (RBB 2016), "Wahnsinn Familie" (Deutschlandfunk Kultur 2017) und "Unrentabel" (SWR 2020). Für die Autorenproduktion "Wo sind die bloß?" erhielten sie den ARD PiNball 2015. 2009 wurde Stella Luncke mit dem Kurt-Magnus-Preis ausgezeichnet. Beide leben in Berlin.

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