Hörspielessay über die Linearität des Radios

Die rote Tür

110:56 Minuten
Das lineare Radio nimmt in "Die rote Tür" bei jeder Ausstrahlung neue Realitätspartikel auf. Zu sehen: Eine Comic-Zeichnung - Rote Türflügel sind halb geöffnet, dazwischen ein schwarzer Klecks mit einer roten Schrift darüber "On Air"
Das lineare Radio nimmt in "Die rote Tür" bei jeder Ausstrahlung neue Realitätspartikel auf. © Deutschlandradio / Christine Grimm
Von Jochen Meißner · 23.10.2022
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Ein Hörspielessay über die paradoxe Vervollständigung des Gehörten durch das Nichtgehörte, des Gesagten durch das Nicht-Gesagte. Kurz: Es geht um Coverversionen von Realität, die sich im Kopf konstituieren.
Durch die Abrufzahlen in Audiotheken und Streamingdiensten weiß man, dass das Hörspiel seinen schon oft prognostizierten Tod prächtig überlebt hat. Nun aber wird dem Radio selbst das Totenglöckchen geläutet und die Frage ob und in welcher Form es als Medium der Integration überleben wird, ist noch offen. Als heiteres Doomscrolling-Hörspiel mit löchriger Struktur ist „Die rote Tür“ Feier und Abgesang auf das lineare Radio im FM-Wechsel und nimmt bei jeder Ausstrahlung neue Realitätspartikel auf.
Ursendung
Die rote Tür
Von Jochen Meißner
Regie: Jochen Meißner und Frieder Butzmann
Mit: Bettina Kurth, Markus Hoffmann sowie im O-Ton: Frieder Butzmann und Eran Schaerf
Komposition: Frieder Butzmann
Ton und Technik: Frieder Butzmann
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022
Länge: 89'04
Jochen Meißner, geb. 1966 in Remscheid. Autor, Journalist und Hörspielkritiker. Er gehörte mehreren Hörspieljurys an – unter anderen der des Hörspielpreises der Kriegsblinden und des Hörspielpreises der ARD – und ist seit 2008 Vorsitzender der Fachjury und Mitveranstalter des Berliner Hörspielfestivals – das Festival des freien Hörspiels. Seit 2012 betreibt er das Blog hoerspielkritik.de.
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