Hörspiel: Klinikmorde – Versuch einer Aufarbeitung

Überleben – Fragen aus einer Interviewrecherche

Ein Mensch in blauer Krankenhausbekleidung stützt sich auf einen blauen Gehstock.
Wie kann das Vertrauen in das Krankenhaus wieder hergestellt werden? Nur eine von vielen drängenden Fragen nach den Klinikmorden. © Eyeem/ Kittipong Chiangtong
Von werkgruppe2 · 13.04.2022
Ein Hörspiel aus Fragen. Die Klinikmorde, die zwischen 2000 und 2005 in Krankenhäusern in Oldenburg und Delmenhorst geschehen sind, übersteigen unsere Vorstellungskraft. Wie kann man damit umgehen?
Wie kann die Aufarbeitung der Morde und Mordversuche in Kliniken, die 2000–2005 in Oldenburg und Delmenhorst von einem Krankenpfleger begangen wurden, gelingen? Wie gehen diese Taten in das kollektive Gedächtnis der Stadtbewohner ein? Das Künstlerinnenkollektiv werkgruppe2 hat vor Ort Interviews mit Angehörigen, Überlebenden, Klinikmitarbeitenden und Justizangestellten geführt sowie den Prozess gegen den Täter verfolgt. Die Antworten aus den Interviews sowie Prozess-Mitschriften wurden verdichtet, um fokussiert nach immer noch offenen Fragen zu suchen. Wie kann das Gedenken an die Ereignisse, an die Verstorbenen aussehen und vor Ort verankert werden? Wie kann das Vertrauen in das Krankenhaus und das dort tätige Personal wiederhergestellt werden?
Vier Stimmen geben unterschiedliche Perspektiven wieder.

Ursendung
Überleben – Fragen aus einer Interviewrecherche
Von werkgruppe2
Regie: Silke Merzhäuser
Mit: Thomas Lichtenstein, Caroline Nagel, Klaas Schramm, Nientje Schwabe
Musiker: Jan Schreiner, Heidi Bayer
Komposition und Montage: Insa Rudolph
Ton: Insa Rudolph und Keno Mustroph
Produktion: Autorenproduktion 2021
Länge: 45'16

Anschließend:
Interview mit werkgruppe2
Laura Lucas im Gespräch mit Silke Merzhäuser und Insa Rudolph
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022
Länge: 9'50

Interview Werkgruppe2

13.04.2022
09:57 Minuten
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Die werkgruppe2 besteht aus Julia Roesler, Insa Rudolph, Isabel Robson und Silke Merzhäuser. Seit über zehn Jahren entwickeln sie dokumentarische Projekte, in denen soziale Wirklichkeit mittels persönlichen Lebensberichten beschrieben wird. In ausführlichen Interviews werden Menschen als „Expert:innen ihrer selbst“ befragt und das Interviewmaterial ausschließlich wortwörtlich genutzt. Auf der Bühne fungieren Schauspieler:innen als Stellvertreter:innen. Bei allen Projekten werden durch Live-Musik und Neu-Kompositionen die Grenzen zwischen Schauspiel und Musiktheater zunehmend aufgehoben. Neben Theaterinszenierungen realisiert werkgruppe2 auch Filmprojekte und digitale Formate. „Überleben“ ist eine Kooperation mit dem Oldenburgischen Staatstheater und wurde durch die Stiftung Niedersachsen gefördert.

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