Hörspiel "Überleben": Die Macherinnen im Interview

"Das ist keine lokale Geschichte"

09:57 Minuten
Ein Mensch in Krankenhausschutzbekleidung von hinten vor Schließfächern, die Kapuze über den Kopf ziehend.
Im Hörspiel "Überleben" folgen wir in die Klangwelt des Krankenhauses. Im Interview sprechen die Macherinnen über ihre Herangehensweise. © Eyeem/ Westend61
Silke Merzhäuser und Insa Rudolph im Gespräch mit Laura Lucas · 13.04.2022
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Wie das Unfassbare fassbar machen? Wie zeigen, was fehlt? Ein Gespräch mit Regisseurin Silke Merzhäuser und Komponistin Insa Rudolph von werkgruppe2 über die Möglicheiten der dokumentarischen Kunst und offene Fragen, die uns alle angehen.
Das dokumentarische Hörspiel „Überleben“ über die Mordserie eines Krankenpflegers von werkgruppe2 arbeitet ausschließlich mit Fragen. Es ist gewissermaßen das Negativ zum gleichnamigen Theaterstück und das Hörspiel-Debüt der Macherinnen.
Es habe große Hoffnung auf dem Prozess gegen den Täter Niels Högel gelegen, berichtet Regisseurin Silke Merzhäuser. „Aber unsere Erfahrung war, dass da wenig Raum ist für einzelne Geschichten, oder der Verstorbenen zu gedenken. Und dafür ist es gut, andere Formen zu finden.“
Insa Rudolph und Silke Merzhäuser vor hölzernem Hintergrund.
Was ist Wirklichkeit? Und wie bildet man sie ab? Nur zwei der Fragen, die sich Insa Rudolph (links) und Silke Merzhäuser in ihren Arbeiten stellen.© Marco Bühl
Ihnen sei wichtig gewesen, zu zeigen, dass die Taten von Oldenburg und Delmenhorst „keine lokale Geschichte“ seien. Vielmehr steckten Strukturen dahinter, mit denen man sich auch überregional und gesamtgesellschaftlich beschäftigen müsse. Mit dem Hörspiel besteht dazu nun Möglichkeit.

Interview mit Werkgruppe2
Silke Merzhäuser und Insa Rudolph im Gespräch mit Laura Lucas
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022
Länge: 9‘50

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