Hörspiel nach Jane Austen

Stolz und Vorurteil (1/3)

Eine junge Frau, mit dem Kopf zur Seite, steht vor einem See. Im Hintergrund ist eine flache Landschaft zu sehen.
© Unsplash / Sonnie Hiles
Bearbeitung und Regie: Kai Grehn · 17.04.2022
In Jane Austens Klassiker hofft Mrs. Bennet, ihre Töchter mit wohlhabenden Herren verheiraten zu können. Ein heiteres und scharf analysiertes Gesellschaftsbild als große dreiteilige Hörspielproduktion.
England im frühen 19 Jahrhundert: Das Ehepaar Bennet, das unterschiedlicher kaum sein könnte, lebt auf dem ländlichen Familiensitz Longbourn mit seinen fünf Töchtern. Diese sind allesamt ins liebes- und heiratsfähige Alter gekommen, und so ist das alles beherrschende Thema, wer wann mit wem und wie zusammenkommt und was in finanzieller und sozialer Hinsicht zu berücksichtigen ist. Nicht nur sollen sie möglichst „gut“, sondern überhaupt verheiratet werden, damit sie nicht nach dem Tode ihres Vaters auf der Straße stehen. Den Familiensitz würden nämlich nicht die Ehefrau und die Töchter erben, sondern ein entfernter männlicher Verwandter. Immerhin, der ein oder andere Heiratskandidat lässt sich in der Umgebung Longbourns blicken. Die älteste Bennettochter ist ausnehmend hübsch, sanft und besonnen. Die zweitälteste Elisabeth hingegen leuchtet mit ihrer Intelligenz und ihrem frischen Humor aus der Geschwisterriege heraus. Der dritten Tochter Mary, ernst und strebsam, kommt im Hörspiel die Rolle einer Erzählerin zu, und die beiden Jüngsten, Lydia und Kitty, kompromittieren mit ihrer Unbedarftheit und unüberlegten Handlungen die ganze Familie.
Doch kann das menschliche Bewusstsein überhaupt sich und andere erkennen, um richtige Entscheidungen zu treffen?
Porträt der englischen Schriftstellerin Jane Austen (1775-1817), datiert 1810.
Die englische Schriftstellerin Jane Austen (1775-1817), datiert 1810.© picture alliance / Design Pics

Ursendung
Stolz und Vorurteil (1/3)
Nach dem Roman von Jane Austen
Übersetzung: Manfred Alliè / Gabriele Kempf-Alliè
Bearbeitung und Regie: Kai Grehn
Mit: Maeve Metelka, Alexander Fehling, Marie-Luise Stockinger, Dagmar Manzel, Josef Ostendorf, Jule Böwe, Marek Harloff, Sebastian Blomberg, Astrid Meyerfeld, Katharina Schüttler, Pascal Lalo, Laura Balzer, Hanna Plaß, Jannik SchümannClaudia Graue, Sebastian Urzendowsky, Eva Weißenborn, Linn Reusse, Fleurie Malburg, Kai Grehn, Aenne Schwarz
Musiker: Murat Parlak (Klavier), Cristian Braica (Kontrabass), Michael Höfele (Oboe), Peter Zelienka (Violine), Ulrich Horn (Violoncello), Claudia Graue, Maeve Metelka & Hanna Plaß (Gesang) Komposition: Murat Parlak
Musikproduktion: Philipp Knop, Lisa Harnest & Lutz Keller
Ton und Technik: Jean Szymczak
Produktion: HR/Deutschlandfunk Kultur und Hörverlag 2022
Länge: 83'21
Teil 2 am 18. April 18.30 Uhr oder hier bereits online. Der dritte Teil läuft am 24. April um 18:30 - oder hier bereits online.

Jane Austen (1775–1817) stammt aus einer großen Pfarrersfamilie des ländlichen England, sie ist das siebte von acht Kindern. Die Familie ist gebildet und belesen, sodass die junge Jane für die damalige Zeit als Mädchen eine relativ umfassende Ausbildung genießt. Sie beginnt früh zu schreiben, bereits im Teenageralter verfasst sie satirische Prosa, Kurzromane und Theaterstücke. "Stolz und Vorurteil", erschienen 1813, ist wohl der bekannteste und beliebteste Roman Austens. Dafür sprechen auch die zahlreichen Verfilmungen für Kino und Fernsehen, Adptionen wie "Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück" und "Fortsetzungen", u.a. als Graphic Novel "Pride and Prejudice" (Nancy Butler, Hugo Petrus, Alejandro Torres, 2009).


Kai Grehn, geboren 1969, ist ein deutscher Regisseur und Autor zahlreicher Theater- und Hörspielinszenierungen, u.a. »Die Worte der Monelle« nach Marcel Schwob und »Hoffmanniana. Szenario für einen nicht realisierten Film« von Andrej Tarkowski, die 2001 und 2005 mit dem Prix Marulić Spezialpreis ausgezeichnet wurden. Für die Hörspielinszenierung von »Die künstlichen Paradiese« erhielt er 2012 den Deutschen Hörbuchpreis. 2016 wurde er mit dem erstmals vergebenen Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet. Kai Grehn lebt in Berlin.


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