Reihe ,Leibkultur - Vom Körper' (3/5)

Bodies Under Attack

 Ein Unterarm wird von zwei Händen tätowiert.
Erinnerungen festhalten, Liebe beweisen, sich einfach nur verschönern: Tattoos sind nach wie vor weit verbreitet. © dpa / Horst Ossinger
Von Elodie Pascal · 15.03.2020
Seit Urzeiten verändern Menschen ihr Äußeres: schneiden Haare, durchstechen Ohren, vergrößern Brüste, stechen Tattoos. Die Techniken sind vielseitig und alt. Alle wurden abgeleitet von ritualisierten Formen des Körperschmückens, wie es bei Ureinwohnern vieler Länder lange Zeit Brauch war und ist.
Wer in Deutschland mit der Mode gehen will, lässt sich ein Tattoo stechen. Aus dem Erkennungszeichen der Outcasts ist ein schickes Accessoire für die ganze Familie geworden. „In den Ursprungsländern gibt es immer weniger Leute, die Tattoos haben.
Während es bei uns umgekehrt einen Trend gibt, der da heißt: Zurück zur Natur“, sagt Erich Kasten, Professor für Neuropsychologie an der medical School Hamburg. Er spricht von einer Umkehrbewegung: Für ihre Körpermodifizierungen werden die sogenannten Body Modder oft und von vielen Seiten diffamiert.
In dem Feature geht es um Körperschmuck, der nicht nur auf, sondern auch in der Haut getragen wird. Leute aus der Hardcore-Szene kommen zu Wort, die über kleinteilig Tätowierte nur lächeln können. Hier werden Zungen gespalten, Narben gebrannt, Eisenklumpen unter die Haut gezwängt. Ein junges Mädchen, von Neugier getrieben, begibt sich auf eine Abenteuerreise durch Tattoo- und Piercingstudios. Wie wird es nach Gesprächen mit Ärzten, Psychologen und Body-Artists den eigenen Körper modifizieren?

Reihe ,Leibkultur - Vom Körper' (3/5)

Bodies Under Attack
Eine Reise durch die Welt der Körpermodifizierung
Von Elodie Pascal

Regie: Elisabeth Putz
Es sprachen: Gertrud Drassl, Christiane von Pölnitz, Lilith Stangenberg und Elisabeth Putz
Ton und Technik: Kai Schlieckelmann und Corinna Kammerer
Produktion: NDR/rbb 2014

(Teil 4 der Reihe ,Leibkultur' am Sonntag, 22.03.2020)

Das Auge dominiert die Welt. Eine Welt der Äußerlichkeiten. Ist das heutige Selfie- und Instagram-Zeitalter nicht eine neue Periode der körperlichen Determiniertheit und Unfreiheit?
Auf der Suche nach Selbstoptimierung und äußerlicher Perfektion entstehen mehr Scham, mehr Komplexe und weniger Körperlichkeit. Aber die neuen Körperwelten bieten auch neue Chancen und unerwartete Möglichkeiten. Freistil beschäftigt sich im März 2020 in fünf Folgen mit der aktuellen "Leibkultur".
Drei weitere Folgen dieser Sendereihe können Sie hier hören: