Kriminalhörspiel: Mafia und Korruption in Marseille

Solea (1/2)

Blick auf das Fort Saint Nicholas in Marseille, Frankreich.
Ex-Polizist Montale wollte einer Journalistin helfen, nun muss er sich selbst vor der Mafia verstecken. © EyeEm / Alex Tihonovs
Nach dem Roman von Jean-Claude Izzo · 12.08.2019
Babette Bellini schwebt in Lebensgefahr: Die Mafia hat von ihren Rechercheergebnissen erfahren. Doch auch Fabio Montale erhält Drohanrufe: Er soll die Journalistin beseitigen, sonst gibt es Tote.
Ex-Polizist Fabio Montale lebt in den Tag hinein, seit er von seiner Freundin Lole verlassen wurde. Ein anonymer Anrufer bedroht ihn und fordert ihn auf, die Journalistin Babette Bellini zu suchen. Fabio kennt sie noch aus seiner Dienstzeit. In umfangreichen Recherchen hatte sie Verbindungen der Mafia zur südfranzösischen Politik und Wirtschaft aufgedeckt und über Praktiken der Geldwäsche berichtet. Montale erkennt die Gefahr: Er muss Babette finden und untertauchen, um seine eigene Haut zu retten.

Solea (1/2)
Nach dem Roman von Jean-Claude Izzo
Übersetzung: Katarina Grän und Ronald Voullié
Bearbeitung und Regie: Ulrich Gerhardt
Mit: Hans Peter Hallwachs, Jeanette Spassova, Isabelle Redfern, Martin Engler, Heike Warmuth, Rolf Marnitz, Ingeborg Medschinski, Tatja Seibt, Alberto Fortuzzi, Michael Hanemann, Klaus Herm, Götz Schulte, Claudia Vogt,
Ton: Alexander Brennecke
Produktion: DLR Berlin 2003
Länge: 54‘36
Eine Wiederholung vom12.08.2013

Jean-Claude Izzo, geboren 1945 in Marseille, arbeitete zunächst für verschiedene Zeitschriften in Marseille und Paris. Nachdem er die Zeitschrift Viva aus politischen Gründen verließ, widmete er sich der Kriminalliteratur. Seine gesellschaftskritischen Romane stehen in der Tradition des französischen Néo-Polar. Mit den Krimis der Marseille-Trilogie gelang Izzo der Durchbruch. 2001 wurden alle drei Werke für das französische Fernsehen verfilmt. Ein Jahr später entstand der französische Kinofilm "Total Khéops".
Am 26. Januar 2000 starb Izzo in Marseille. Erst nach seinem Tod wurde er auch in Deutschland einer größeren Leserschaft bekannt, als "Chourmo" 2001 den Deutschen Krimipreis erhielt.
Ulrich Gerhardt, 1934 in Berlin geboren, arbeitet seit über 50 Jahren für das Radio. Er war Hausregisseur im RIAS, Hörspielchef des SFB und Mitbegründer der Kunstkopfstereophonie. Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der er im Jahr 2016 sein Archiv übergeben hat. Lebt in Berlin. Sein Werk umfasst über 200 Inszenierungen und Literaturbearbeitungen und wurde mehrfach ausgezeichnet u.a. mit dem Karl-Sczuka-Preis, dem Hörspielpreis der Akademie der Künste, mit der Auszeichnung als Hörspiel des Monats und als Hörspiel des Jahres. Für die Vertonung von Jean-Claude Izzos Marseille-Trilogie hat Ulrich Gerhardt Original-Töne verwendet, die 1997 beim Wahlkampf von Le Pen in Marseille aufgenommen wurden. Zuletzt produzierte Deutschlandfunk Kultur 2017 "Im Topf ein Coq au vin", Ulrich Gerhardts dritte Originalton-Collage über den Restaurantkritiker Wolfgang Siebeck.
Den zweiten Teil senden wir am Montag, 19. August 2019, um 22:03 Uhr
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