Liv Strömquist: „Ich fühl’s nicht“ (2/5)

    Die Neudefinition von männlichem Erfolg

    17:07 Minuten
    Illustration aus der Graphic Novel von Liv Strömquist: Eine Person, Frack tragend, liegt am Boden und greift nach der Hand einer weiteren Person. Die zweite Person trägt ein eng tailliertes Kleid und schaut in die andere Richtung. Über der Person im Frack ist eine zackige Sprechblase. Darin: "Antonie!!!" (in Großbuchstaben).
    Woran erkennt man, dass ein Mann verliebt ist? Folge zwei von "Ich fühl's nicht" nach Liv Strömquist. © Liv Strömquist / avant-verlag
    19.10.2023
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    • Pophörspiel • Im 19. Jahrhundert galt es als männlich, in großen Gesten seine Liebe zu verkünden und der Liebsten Verbindlichkeit zu geloben. Heute wird Männlichkeit eher mit Unverbindlichkeit und Ungebundenheit assoziiert. Wann hat sich das verändert?
    „Breadcrumbing“, „Benching“ oder „Cookie Jarring“ – die Sprache des Datings ist mittlerweile geprägt von Begriffen, die vor allem eines beschreiben: sich jemanden warmhalten. Und das nicht umsonst, die Entstehung dieser Begriffe geht auf einen toxischen Dating-Trend zurück. Verbindlichkeit ist unsexy geworden. Liv Strömquist geht in dieser Folge auf Spurensuche nach den ganz großen Zeichen der Liebe, als sie noch en vogue waren. Wie wurde noch vor 100 Jahren die Geliebte umworben? Und warum ist das heute so anders?
    Mit einem präzisen Blick für soziologische Zusammenhänge zitiert Strömquist parallel aus wissenschaftlichen Studien, Reality-TV, Fernsehserien, Boulevardmedien, Ratgeberliteratur und Popmusik. Sie rekonstruiert aktuelle Positionen von Denkerinnen wie etwa Eva Illouz genauso wie Schlüsselszenen literarischer Werke oder antike Philosophien und Mythen.

    Hörspielserie
    Ich fühl's nicht (2/5)
    Nach der Graphic Novel von Liv Strömquist
    Übersetzung aus dem Schwedischen: Katharina Erben
    Bearbeitung und Regie: Rami Hamze
    Mit: Lou Strenger, Moritz Führmann, Judith Jakob, Lea Fleck, Svenja Wasser, David Vormweg, Nils Kretschmer
    Besetzung: Jutta Kommnick
    Regieassistenz: Luise Weigert
    Ton und Technik: Eva Pöpplein und Jens Müller
    Dramaturgie: Julia Gabel und Johann Mittmann
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021
    Länge: 17'01

    Liv Strömquist, geboren 1978 in Lund, Schweden, ist eine der einflussreichsten feministischen Comiczeichnerinnen. Die studierte Politikwissenschaftlerin zeichnet regelmäßig für unterschiedliche schwedische Magazine und Zeitungen. Ihre Buchveröffentlichungen befassen sich mit sozialen Fragen, die sie mit einer großen Bandbreite an Referenzen von Popkultur bis zur Bibel behandelt. Zuletzt erschienen: „Der Ursprung der Welt“ (2017), „Der Ursprung der Liebe“ (2018), „I’m every woman“ (2019), „Ich fühl’s nicht“ (2020), „Im Spiegelsaal“ (2021) und „Liv Strömquists Astrologie“ (2023).

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