Liv Strömquist: „Ich fühl’s nicht“ (1/5)

    Das Verschwinden des „Anderen“

    18:03 Minuten
    Illustration aus der Graphic Novel von Liv Strömquist: Seitenansicht zweier Personen, die bis über die Nase im Wasser sind, die Gesichter einander zugewandt, nah beieinander.
    Was bedeutet Verliebt-Sein? Das ist die zentrale Frage in Folge eins von "Ich fühl's nicht". © Liv Strömquist / avant-verlag
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    • Pophörspiel • Wir machen lieber ein sexy Selfie als ein sexy Bild von jemand anderem. War die Liebe von Alkibiades zu Sokrates auch schon narzisstisch?
    Laut Boulevardpresse hatte Leonardo DiCaprio in letzter Zeit zahllose Beziehungen mit Models, aber nicht eine einzige länger andauernde Liebesbeziehung. Was läuft da schief? Sind die Gründe in der Konsumgesellschaft und ihrer Neigung zum Narzissmus zu suchen? In den Gesetzen der Biologie? Oder liegt es ganz einfach daran, dass der gute Leo sich nicht richtig fallen lässt? Ausgestattet mit berechtigter Wut und unbändiger Freude am Sprachwitz ist „Ich fühl’s nicht“ ein flammendes Plädoyer für eine von den Zwängen der Konsumgesellschaft befreite Liebe.
    Mit einem präzisen Blick für soziologische Zusammenhänge zitiert Strömquist parallel aus wissenschaftlichen Studien, Reality-TV, Fernsehserien, Boulevardmedien, Ratgeberliteratur und Popmusik. Sie rekonstruiert aktuelle Positionen von Denkerinnen wie etwa Eva Illouz genauso wie Schlüsselszenen literarischer Werke oder antike Philosophien und Mythen.

    Hörspielserie
    Ich fühl's nicht (1/5)
    Nach der Graphic Novel von Liv Strömquist
    Übersetzung aus dem Schwedischen: Katharina Erben
    Bearbeitung und Regie: Rami Hamze
    Mit: Lou Strenger, Moritz Führmann, Judith Jakob, Lea Fleck, Svenja Wasser, David Vormweg, Nils Kretschmer
    Besetzung: Jutta Kommnick
    Regieassistenz: Luise Weigert
    Ton und Technik: Eva Pöpplein und Jens Müller
    Dramaturgie: Julia Gabel und Johann Mittmann
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021
    Länge: 17'22

    Liv Strömquist, geboren 1978 in Lund, Schweden, ist eine der einflussreichsten feministischen Comiczeichnerinnen. Die studierte Politikwissenschaftlerin zeichnet regelmäßig für unterschiedliche schwedische Magazine und Zeitungen. Ihre Buchveröffentlichungen befassen sich mit sozialen Fragen, die sie mit einer großen Bandbreite an Referenzen von Popkultur bis zur Bibel behandelt. Zuletzt erschienen: „Der Ursprung der Welt“ (2017), „Der Ursprung der Liebe“ (2018), „I’m every woman“ (2019), „Ich fühl’s nicht“ (2020), „Im Spiegelsaal“ (2021) und „Liv Strömquists Astrologie“ (2023).

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